Open Air

Wenn der Boss von der Bühne springt: So rockten The BossHoss die Burg Abenberg

Tobias Tschapka

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2.7.2022, 12:00 Uhr
Feuerfontänen heizten die Stimmung beim Gig von „The BossHoss“ nur zusätzlich an. Da vermochte selbst der Regen kein einziges Mütchen zu kühlen.  

© Tobias Tschapka Feuerfontänen heizten die Stimmung beim Gig von „The BossHoss“ nur zusätzlich an. Da vermochte selbst der Regen kein einziges Mütchen zu kühlen.  

Ein begeistertes Publikum ließ zusammen mit The BossHoss den Abenberger Burganger brodeln.

Ein begeistertes Publikum ließ zusammen mit The BossHoss den Abenberger Burganger brodeln. © Tobias Tschapka

Am Donnerstag war es nun endlich so weit. Die Berliner Country-Hardrocker legten eine fulminante Show im Schatten der Burg hin. Aber auch diesmal hieß es zunächst: Warten! Denn gleich zwei Vorbands sollten das Publikum zunächst aufwärmen – die junge Formation „Eagle And The Man“ und „The Last Bandoleros“. Ganz ehrlich? Eine Vorgruppe hätte es auch getan.

Die Berliner Country-Hardrocker legten eine fulminante Show im Schatten der Abenberger Burg hin. 

Die Berliner Country-Hardrocker legten eine fulminante Show im Schatten der Abenberger Burg hin.  © Tobias Tschapka, NN

Gegen halb neun erst schälten sich langsam aus dem Dunkel der trockeneisumnebelten Bühne die Umrisse von Boss Burns und Hoss Power, die im richtigen Leben Alec Völkel und Sascha Vollmer heißen. Aus den Schwaden tauchten nach und nach auch die anderen fünf Musiker auf – die „Glorreichen Sieben“ waren komplett.

Bad in der Menge: Nachdem ein Blitz am Horizont gezuckt hatte, hielt den „Bad Guy“ Boss Burns nichts mehr zurück und er wagte den Sprung ins Publikum.  

Bad in der Menge: Nachdem ein Blitz am Horizont gezuckt hatte, hielt den „Bad Guy“ Boss Burns nichts mehr zurück und er wagte den Sprung ins Publikum.   © Tobias Tschapka

Während sich ihre cowboymäßig ausstaffierten Bandkollegen an Schlagzeug, Bass, Gitarre und diversen Blasinstrumenten verausgabten, legten sich die zwei Bosse mächtig ins Zeug: Hoss Power, der mit seinem weißen Cowboyhut und dem glattrasierten Gesicht den „Nice Guy“ mimte, schleuderte seine Gitarre herum, dass einem Angst werden konnte.

Währenddessen fegte der bärtige „Bad Guy“ Boss Burns wie ein Derwisch über die Bühne, wirbelte den Mikroständer herum, und machte auch sonst die wildesten Verrenkungen. Würde Barhocker-Turnen olympische Disziplin werden, eine Goldmedaille wäre ihm sicher.

Himmel und Hände: Die Kulisse auf Burg Abenberg ist und bleibt einmalig.

Himmel und Hände: Die Kulisse auf Burg Abenberg ist und bleibt einmalig. © Tobias Tschapka

Mit Hut klar im Vorteil

Dazu: stampfende, gitarrenlastige Rhythmen und mitreißende Bläsersätze, sodass die Fans in Ekstase gerieten. Ab dem dritten Song schossen vor der Bühne gewaltige Feuerfontänen in die Höhe und ab Song vier kam der von vielen befürchtete Regen. Nicht stark, aber hartnäckig.

Lichtermeer beim Open Air...

Lichtermeer beim Open Air... © Tobias Tschapka

Die Cowboyhutträger im Publikum (und das waren nicht wenige) wähnten sich angesichts der Wetterlage klar im Vorteil, doch auch die anderen ließen sich vom Wasser von oben nicht stören, im Gegenteil: für manch’ einen bedeutete das eine willkommene Erfrischung.

The BossHoss auf Burg Abenberg.

The BossHoss auf Burg Abenberg. © Tobias Tschapka

Denn genauso wie die Musiker auf der Bühne gingen auch die Fans ab, johlten ihren Idolen zu und sangen deren Texte mit. Wo Platz war, wurde getanzt, und das nicht zu knapp. Ein weiblicher Gast aus der ersten Reihe hatte Glück und wurde aufs Podium geholt, um dort gemeinsam mit BossHoss den Refrain von „Jolene“ zu singen.

The BossHoss auf Burg Abenberg.

The BossHoss auf Burg Abenberg. © Tobias Tschapka

Kurz nachdem am Horizont ein Blitz aus den finsteren Wolken gezuckt war, hielt Boss Burns nichts mehr zurück: Er wagte den Sprung ins Publikum, das den Sänger bereitwillig auf Händen trug, und ihn nach ausgedehnter Runde wieder sicher und wohlbehalten zurückbeförderte.

The BossHoss auf Burg Abenberg.

The BossHoss auf Burg Abenberg. © Tobias Tschapka

Mehr Kontakt geht nicht

Dieser direkte Fan-Kontakt, der dichter nicht sein konnte, wurde frenetisch gefeiert. Und die grandiose Stimmung hielt sich bis zum Schluss auf dem Festivalgelände, das der Regen zum Glück nicht in eine Schlammlandschaft verwandeln konnte. Denn schließlich sollten hier ja noch weitere Open-Air-Konzerte über die Bühne gehen – dann hoffentlich wieder bei ungetrübtem Sonnenschein.

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