Wernfels ist "wie vor den Kopf gestoßen"

15.3.2019, 18:07 Uhr
Wernfels ist

© Foto: Leykamm

"Das Budget der Regierung von Mittelfranken reicht für die Maßnahme nicht aus", führte der Rathauschef aus und verwies auf ein Schreiben jener Behörde. "Wir sind damit nicht sehr glücklich", fügte er im Laufe der Diskussion leicht verärgert dazu.

Denn die Beteiligten vor Ort hätten "ihre Hausaufgaben gemacht": Der Landkreis Roth als Straßenbaulastträger der Durchfahrt, die einen Teil der Kreisstraße 10 bildet, habe den Zuwendungsantrag rechtzeitig gestellt. Die Stadt Spalt habe ebenso das ihrige getan, um die Arbeiten beginnen lassen zu können. Alles sei in Ordnung und der Antrag genehmigungsfähig gewesen – nur das Geld fehle eben staatlicherseits.

Also müssen erneut Fördermittel beantragt werden, diesmal für das Jahr 2020. Dass dieser neue Anlauf gemacht werde, stehe ohne Zweifel. "Wir werden dran bleiben und nicht nachlassen", kündigte Weingart an. Auch seitens der Regierung selbst sei dies nahegelegt worden. Allerdings würden bei ihr in den kommenden Jahren ja auch verstärkt Anträge für weit größere Projekte eintreffen. Ob es also fürs nächste Jahr klappt mit der Wernfelser Ortsdurchfahrt, scheint also alles andere als gesichert.

So oder so muss Wernfels weiter auf eine zeitgemäße Ortsstraße und eine angemessene Gehwegsituation warten – auch zu Lasten der Sicherheit. Seinem Unmut darüber machte bei der Sitzung vor allem Reinhold Lüdke (Landliste) Luft: "Ich fühle mich wie vor den Kopf gestoßen!" Vielen Wernfelsern dürfte es wohl ähnlich ergehen. Er könne es nicht nachvollziehen, dass die schon in Aussicht gestellten Fördermittel nun einfach gestoppt und offensichtlich andere Prioritäten gesetzt worden seien, so das Stadtratsmitglied.

Seit acht Jahren schon hoffe man in Wernfels auf eine gute Lösung. Nun also wird man dort ein weiteres Mal vertröstet. Er hoffe, dass sich trotzdem Möglichkeiten ergäben, dass die Maßnahme möglichst schnell umgesetzt werden könne.

Theilenberg soll teilen

Ernüchterung macht sich indes auch in Theilenberg breit. Für die Errichtung eines Dorfgemeinschaftshauses ist die Finanzierung noch nicht geklärt. Der Bau ist mit knapp 480 000 Euro veranschlagt. Die zuwendungsfähigen Kosten bewegen sich allerdings derzeit nur in einer Größenordnung von 150 000 Euro. Damit ergebe sich ein Finanzierungsbedarf, der weit darüber hinausgehe, was der Stadtrat bislang laut Beschluss hierfür anberaumt hat.

Nun soll ein nochmaliges Gespräch mit Vertretern des Amtes für ländliche Entwicklung eine Lösung bringen, wie es sich Kämmerer Robert Nolte erhofft. Wenn nämlich das Projekt in drei Einzelmaßnahmen aufgegliedert werde, könnte sich die Fördersituation deutlich verbessern.

Dann stünden Einzelförderungen für das Haus selbst, den Kinderspielplatz sowie die Straßenumlegung jeweils gesondert in Aussicht. Was erstere Maßnahme betreffe, wäre es gut, wenn sie "als Gesamtpaket ausgeschrieben" werden könne, regte bei der Sitzung Harald Heller (SPD) an.

Bei den Planungen war zunächst angedacht gewesen, einen Dorfgemeinschaftsraum an das bestehende Feuerwehrhaus anzubauen. Dies hat sich jedoch nicht realisieren lassen, sodass der Bau eines eigenen Gebäudes bei entsprechend höheren Kosten anvisiert werden musste.

Keine Kommentare