Ausbildung in Roth und Schwabach: Wie geht's zum richtigen Job?

4.3.2021, 05:00 Uhr
Ausbildung in Roth und Schwabach: Wie geht's zum richtigen Job?

© Grafik: zam

Ausbildung in Roth und Schwabach: Wie geht's zum richtigen Job?

© Foto: Landratsamt Roth

Da kommt dieses Angebot gerade recht: "Du kannst Unternehmen und Betriebe kennen lernen, Vorträge ansehen und zu ausgewählten Zeiten in Live-Chats mit Vertretern und Auszubildenden deines Wunsch-Unternehmens chatten. Entdecke die Ausbildungsmöglichkeiten in deiner Region." Mit diesen Worten wirbt die erste Zentrale Ausbildungs-Messe "ZAM-Online" mit 90 Ausstellern, die von 11. bis 24. März für den Landkreis und die Stadt Schwabach stattfindet. Vorab führte unsere Zeitung ein Interview mit Stefan Forster vom Regionalmanagement am Landratsamt Roth. Zudem erscheint in dieser Zeitung am Samstag, 6. März, eine umfangreiche Beilage.


"Nacht der Ausbildung" für dieses Jahr ersatzlos abgesagt


Zukünftige Berufseinsteiger brauchen frühzeitig Entscheidungshilfen und Kontakte. Die sind derzeit nicht so leicht wie früher zu bekommen. "ZAM-Online" heißt nun ein neues Projekt einer digitalen Berufsmesse. Wie kam es dazu?

Stefan Forster: Die Grundidee zur ZAM-Online entstand bei der Suche nach einer digitalen Alternative zur Landkreismesse "Abi und dann?" in Zeiten von Corona. Es war schnell klar, dass nur eine virtuelle Messe die Antwort sein konnte. Damit entstanden ganz neue Möglichkeiten: Das digitale Messekonzept bot förmlich an, kommunale Kräfte zu bündeln, Synergieeffekte zu schaffen und gleichzeitig weitere Schülergruppen wie Mittel- oder Realschüler*innen anzusprechen. Also habe ich mich auf die Suche nach Partnern gemacht, die ebenfalls nach neuen Möglichkeiten für ihre eigenen Ausbildungsmessen suchten.

Wer sind die Partner?

Stefan Forster: Neben dem Regionalmanagement Landkreis Roth sind das Bildungsmanagement der Stadt Schwabach, Jessica Kardeis, das Stadtmarketing Roth und die Nacht der Ausbildung Roth, Mark Bartholl und Sarah Sieber, sowie Melanie Antretter mit der Hilpoltsteiner Lehrstellenbörse als kommunale Partner in der Organisation dabei. Ich bin sehr froh, solch erfahrene und leistungsfähige Partner mit ihren Netzwerken an der Seite zu haben. Nur gemeinsam können wir dieses finanzielle und personelle Großprojekt stemmen, denn das virtuelle Messeformat ist für alle neu. In kürzester Zeit sind wir zu einem vertrauensvollen Netzwerk geworden, das Entscheidungen stets partnerschaftlich trifft.

Wie haben die Firmen auf das neuartige Angebot reagiert?

Stefan Forster: Sehr positiv! Wir freuen uns sehr, dass so viele Firmen – wir haben nun mehr als 90 Aussteller – sich gemeinsam mit uns Organisatoren auf das neue Online-Format einlassen. Für viele der regionalen Aussteller ist die virtuelle Messe Neuland. Wir bekommen vor allem die Rückmeldung, dass die Unternehmen dankbar sind, dass in Corona-Zeiten nicht alles stillsteht und sie die Möglichkeit haben, um Praktikanten, Auszubildende und (duale) Studenten zu werben. Nun sind wir alle sehr gespannt, ob das neue Format von den Schüler*innen, Eltern und Lehrkräften auch angenommen wird.

Müssen sich die Schülerinnen und Schüler auf "ZAM-Online" besonders vorbereiten?

Stefan Forster: Das Wichtigste ist, dass sich die Schüler*innen für die Messe vorab kurz registrieren. Die Navigation auf der Messe ist sehr intuitiv und selbsterklärend – vor allem für die internetkundige Jugend! Nichtsdestotrotz bieten wir für Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte jeweils zielgruppenspezifische kostenlose Online-Präsentationen sowie ein kurzes Erklärvideo an. Die Termine für die Schulungen sowie die Videos finden sich unter www.zam-online.com im Bereich "Informationen für Besucher". Außerdem empfehlen wir den Schüler*innen, sich schon im Vorfeld die Ausstellerliste anzusehen und sich Gedanken zu machen, wo ihre Interessen liegen.

Auf zur Berufsorientierung in die digitale Welt. Wie kann man sich so einen Online-Rundgang durch die Messe vorstellen?

Stefan Forster: Die Messe ist tatsächlich eine virtuelle Abbildung eines klassischen Messegeländes mit Lobby, Infotafeln, Messeständen und einem Vortragsraum. Die Messegäste navigieren via Maus/Tastatur oder per Touch am Smartphone/Tablet durch das Gelände. Sie können sich an den Messeständen beispielsweise anhand von herunterladbaren Ausbildungsbroschüren oder auch kurzen Filmen informieren und zum Großteil auch via Live-Chat mit den Ausstellern in direkten Kontakt treten. Darüber hinaus können sie ihre Bewerbung online am Messestand über die Bewerberbox des gewählten Unternehmens hochladen und sich im Bühnenbereich mit interessanten Videos beziehungsweise Vorträgen zu den Themen Ausbildung, Praktikum und Studium informieren. Wie bei einer "echten" Messe können sich die Besucher*innen entweder ganz gezielt nur die Informationen suchen, die sie brauchen, oder sich aber auch durch das Messegelände von Stand zu Stand treiben lassen. Und das alles ganz bequem von zu Hause aus!

Wie funktioniert der Informationsaustausch zwischen den interessierten Schülern mit den Ausstellern?

Stefan Forster: Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Natürlich können die Schüler*innen einfach eine Nachricht am Stand des Ausstellers hinterlassen oder ihre Bewerbung online hinterlegen. Für einen direkteren Kontakt gibt es das Angebot des Text- und Videochats. Die Messegäste sehen, welche Aussteller derzeit am Stand "präsent sind" und können via Chat Kontakt aufnehmen. Ebenso erkennen die Unternehmen, welcher Messegast sich gerade an ihrem Stand informiert und können diesen gezielt "ansprechen". Der persönliche Austausch steht auch an vier bestimmten Präsenztagen im Fokus. An diesen Tagen stehen besonders viele Aussteller im Live-Chat zur Verfügung!

Welche Vorteile bietet eine virtuelle Messe gegenüber einer Präsenz-Berufsmesse?

Stefan Forster: Die Besucher*innen müssen sich nicht innerhalb von drei, vier Stunden durch vollgepackte Stände "wühlen", sondern haben ganze zwei Wochen rund um die Uhr von zu Hause aus die Möglichkeit, sich alles in Ruhe anzusehen und ihre Entscheidungen gezielt und überlegt zu treffen. Die Jugendlichen sind es ja gewohnt, virtuell mit anderen zu kommunizieren. Wir versuchen sie einfach dort abzuholen, wo sie "eh" schon sind: im Internet. Die Aussteller wiederum ersparen sich Aufbau und Anfahrt sowie Standpersonal. Die Anfragen kann ein Mitarbeiter auch neben seiner "eigentlichen" Arbeit beantworten.

Warum müssen sich Interessierte für die Messe registrieren?

Stefan Forster: Die einmalige Registrierung erfolgt entweder auf unserer ZAM-Online Website www.zam-online.com oder direkt unter freitasmessen3.expo-ip.com und ist vor allem für die Transparenz wichtig: So wie die Besucher*innen sehen, welche Aussteller gerade anwesend sind, muss auch für die Aussteller erkenntlich sein, welche Gäste sich derzeit an ihrem Stand befinden. Schließlich geht es darum, Kontakte zu knüpfen, in den Austausch zu treten und sich gegenseitig kennen zu lernen. Bei der Registrierung müssen lediglich Vor- und Nachname sowie eine gültige E-Mail-Adresse und ein Passwort angegeben werden. Danach kann die Messe während der gesamten Laufzeit betreten werden. Alle Registrierungsdaten werden spätestens eine Woche nach der Veranstaltung wieder gelöscht.

Keine Kommentare