Windiges Jubiläum mit Christkind

9.12.2018, 16:18 Uhr
Windiges Jubiläum mit Christkind
Windiges Jubiläum mit Christkind

Seit 25 Jahren gibt es den Gmünder Weihnachtsmarkt. Von den bescheidenen Anfängen in den 1990er Jahren bis heute hat sich einiges verändert. So hat die Gemeinde in diesem Jahr zum Beispiel extra für das Jubiläum einen großformatigen Flyer gestalten lassen.

Auch auf dem Markt gab es Neues zu bestaunen. So überraschten die Trommler des Nachwuchsorchesters mit zwei Percussion-Einlagen. Die Jungs demonstrierten nicht nur, dass man auch mit Besen wunderbar Musik machen kann. Sie schafften es auch, selbst aus einem so bekannten Weihnachtslied wie "Kling, Glöckchen, klingelingeling" noch eine Überraschung zu machen – indem sie es mit Hilfe von Glasflaschen spielten.

Die Männergymnastik des TSV Georgensgmünd hatte sich ebenfalls etwas Neues einfallen lassen. In weiser Voraussicht erweiterten sie ihre Bude um einen gemütlichen Unterstand inklusive Heizung, Weihnachtsdeko, Sitzgelegenheiten und Passivbeleuchtung an der Wand. Etliche Stunden Arbeit seien da investiert worden, meinte der "Chef-Vorturner" Manfred Knobloch.

Die offensichtlichste Veränderung betraf allerdings den Weihnachtsmarkt selbst. Da der Meiers-Beck, in dem in den Vorjahren immer Kaffee und Kuchen angeboten worden war sowie die dahinter liegende Freifläche aufgrund der Sanierungs- und Umbaumaßnahmen des historischen Gebäudes nicht mehr für den Weihnachtsmarkt zur Verfügung stehen, mussten die Verantwortlichen umdisponieren.

Ersatzflächen waren aber schnell gefunden: Während der Markt in den vergangenen Jahren immer am Milchhaus endete, wurden diesmal kurzerhand das dahinterliegende Wasserries, der Angersteg sowie das gegenüberliegende Rezatufer bis hinauf zur Krippe hinter dem Wasserrad mit einbezogen. So konnte man praktisch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Der Weihnachtsmarkt ist nun eine Art Rundweg geworden. Und die ausquartierten Stände haben eine neue Heimat gefunden, erklärte Shoshana Sauerbier-Tietz von der Gemeindeverwaltung.

Selbst die Weihnachtsansprache der Pfarrer Kraus und Ottenwälder drehte sich zunächst um ein eher ungewöhnliches Thema. Martin Kraus erzählte von der Weihnachtsgurke, einer amerikanischen Tradition. Dort wird zwischen all die Kugeln und Sterne ein einzelner Glasschmuck in Form einer grünen Essiggurke als Dekoration an den Christbaum gehängt. Wer sie als Erster findet, bekommt eine Belohnung.

Dass dieser komisch anmutende Brauch tatsächlich so einiges mit der Weihnachtsgeschichte zu tun hat, erklärte dann sein katholischer Kollege, der einräumen musste, bis zum Vormittag auch noch nie etwas von diesem speziellen Baumschmuck gehört zu haben. Denn eigentlich zeige die Gurke, mit der oft Negatives verbunden werde, nämlich Folgendes: "Wenn gerade für Gewöhnliches und Ungeliebtes Platz ist, dann sind wir ganz nah an der Weihnachtsbotschaft." An diesem Hochfest komme schließlich Gott "in unser gewöhnliches Leben." Letztlich tue es einfach gut, "sich an die Normalität und Menschlichkeit Gottes zu erinnern".

Neben Neuem hatte der Gmünder Weihnachtsmarkt aber auch Bewährtes zu bieten. Etliche Stände und Buden sorgten wie immer für das leibliche Wohl der Besucher. Wer noch auf der Suche nach einem kleinen Geschenk für den Gabentisch war, konnte nach Herzenslust in dem breiten Angebot an selbstgemachten Handarbeiten stöbern und wurde mit Sicherheit fündig.

Nicht fehlen durfte natürlich auch das Christkind, das nach dem Prolog mit seinen Engeln über den Markt schritt und die Kinderaugen zum Leuchten brachte.

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