Wohnngebiet in Eckersmühen: 540 Unterschriften pro Firma Rudolph

10.3.2021, 15:00 Uhr
Wohnngebiet in Eckersmühen: 540 Unterschriften pro Firma Rudolph

© Archivfoto: Robert Schmitt

Per Unterschrift fordern sie die Stadt Roth auf, "das Eckersmühlener Gewerbegebiet vor dem geplanten neuen Wohngebiet durch einen aktiven Lärmschutz zu schützen". Die entsprechenden Listen will eine Abordnung der Firma dem 1. Bürgermeister vor der nächsten Stadtratssitzung überreichen. Ein Schreiben der 72-köpfigen Belegschaft liegt den Stadtratsmitgliedern bereits vor.

Darin fasst Versandleiter Maximilian Herrmann die Stimmung der Beschäftigten zusammen und betont die Bedeutung der Rudolph-Produkte für eine ökologische Zukunft. Das Unternehmen produziert rund um die Uhr wiederverwendbare Getränkekisten. "Wenn wir wegen neuer Nachbarn und aufgrund deren Lärmempfinden unsere Arbeit reduzieren müssen, haben wir Angst, dass auch bei uns Mitarbeiter abgebaut werden müssen", schreibt Herrmann. Auch weiteres Wachstum sei dann bedroht, so der Versandleiter weiter.

Herrmann argumentiert mit öffentlichen Erklärungen der regionalen Politik. Seinem Eindruck zufolge strebt der Landkreis Roth laut eigener Aussagen eine aktive Umweltpolitik an. Dazu passe es nicht, "wenn man auf lange Sicht Unternehmen zerstört, die seit Jahrzehnten für Nachhaltigkeit stehen". Herrmann sieht darin eine "geringe Wertschätzung unserer täglich harten Arbeit". Der Bebauungsplan werde schließlich "über unsere Arbeitsplätze hinweg durchgeboxt".

Auch die Einhaltung festgelegter Lärmgrenzen durch das Unternehmen beruhigt die Belegschaft nicht. "Die Erfahrung zeigt, dass jeglicher Lärm von Anwohnern als störend empfunden wird", so Herrmann. Er sieht die Weigerung der Stadt, einen einfachen Erdhügel zu errichten, sogar als "Planungsfaulheit" an. Wir hoffen sehr, schreibt er stellvertretend für seine Kolleginnen und Kollegen an alle Stadtratsmitglieder, "dass wir nicht weiter von Ihnen enttäuscht werden und Sie sich für unsere Jobs endlich stark machen anstatt sie nur negativ abzuwägen". Man zweifle am Stadtrat, denn der aktuelle Weg werde früher oder später die Mitarbeiter treffen, die alle aus der Region Roth kämen. "Zugezogene Großstädter dürfen nicht wichtiger sein als unsere Arbeitsplätze", sagen die Rudolph-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Unterstützung der Eckersmühlener Bevölkerung zu suchen, war ebenfalls eine Initiative der Belegschaft. Die Unterschriften sind per Internet und bei siebentägiger persönlicher Sammlung in Eckersmühlen zusammengekommen.

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