"Zuhörer, Mutmacher, Manager, Buchhalter"

1.10.2018, 15:28 Uhr

© Dieter Bubenberger

Die Gottesdienstbesucher erwartete ein schön geschmückter Altarraum mit Erntekrone sowie musikalische Umrahmung von Andreas Knollmeyer an der Orgel und dem Posaunenchor.

"Alles, was für unser Leben wichtig ist, ist ein Geschenk Gottes", so Pfarrer Thomas Lorenz in seiner Predigt zum Erntedank. "Am Ende eines Dienstes in einer Pfarrei: Was ist die Ernte, die man einbringen durfte. Lässt sie sich zählen oder wiegen?", so Lorenz fragend. "Wir sollten Gott die Entscheidung darüber überlassen", resümierte Lorenz abschließend.

Nach dem Abendmahl dankte stellvertretender Dekan Frank Zimmer aus Thalmässing in seiner Ansprache mit den Worten "Es war dir immer anzumerken, was dich antreibt, du bist ein Pfarrer aus Leidenschaft und Berufung." Für die neue Pfarrstelle in Wassermungenau wünschte Zimmer mit dem Versprechen Gottes an Abraham "du sollst ein Segen sein.." ein segensreiches Wirken. Er erinnerte daran, dass man als Pfarrer immer nur ein Werkzeug des Segens bleibe, der von Gott komme. Anschließend entband er Lorenz formal von den Pflichten als Gemeindepfarrer für Eysölden und Offenbau und segnete die ganze Familie.

Lob auch von Landrat Eckstein

"Sie haben ihre Sache gut gemacht", lobte Landrat Herbert Eckstein in seinem Grußwort und hob die Gemeinsamkeiten der Kirchengemeinden Eysölden und Wassermungenau hervor, die beide traditionsreiche Landgemeinden seien. Bürgermeister Georg Küttinger betonte die gute Zusammenarbeit und charakterisierte die Fähigkeiten eines Pfarrers mit "Zuhörer, Mutmacher, Manager und Buchhalter", die Lorenz in bester Art unter Beweis gestellt habe.

Die Kindergottesdienstkinder brachten mit musikalischer Unterstützung durch Roland Enzenhöfer am Akkordeon ein Ständchen und überreichten einen Schirm mit guten Wünschen. Der Senior im Pfarrkapitel Hans Rohner stellte fest, dass Lorenz unter den Kollegen immer tonangebend war. Gemeint war allerdings damit, dass er die Lieder anstimmte.

Die Mitarbeiterinnen des Kindergartens sangen das selbst getextete Lied "Einzigartig!". Der Geschäftsführer des Kindergartens, Klaus Neumann, überreichte abschließend noch ein Überraschungsei als Symbol für die vielen Überraschungen, die das Leben bereithält.

Abschließend dankte Rudi Obermeyer als Vertrauensmann des Kirchenvorstandes für die fast zwei Jahrzehnte währende Arbeit von Lorenz und erinnerte mit Psalm 12 daran, dass nicht wir, sondern ein anderer, nämlich Gott, die Kirche baue. Dagmar Kreichauf stellte anschließend das Geschenk der Kirchengemeinde Eysölden sowie der Pfarrstiftung Zell vor: Ein Ensemble mit Teakholz-Gartenstühlen mit fliederfarbenen Auflagen sowie einem großzügigen Tisch mit Sonnenschirm dürfte demnächst den Pfarrgarten in Wassermungenau verschönern. Die Familie durfte anschließend schon einmal probesitzen.

"Irgendwie fehlen mir die Worte", so Pfarrer Lorenz in seiner abschließenden Ansprache. "Ich kann einfach nur Dankeschön sagen. In einer Kirchengemeinde, in der man so willkommen ist, fällt es schwer wieder zu gehen, aber der Blick muss nach vorne gehen. Christus ist der derselbe, ob in Eysölden, Offenbau, Wassermungenau oder in Dürremungenau. Wir sind verbunden durch den Glauben", so Lorenz. Ein besonderer Dank ging an seine Frau Conny, die er auf die Bühne bat und an die vier Kinder, "dass sie mich ausgehalten haben".

Neues Amt wartet

Ein letzter gemeinsamer Gottesdienst wird Thomas Lorenz in Eysölden bei der bevorstehenden Kirchweih am 7. Oktober halten. Bereits eine Woche später wird er in der Gemeinde Wassermungenau mit einem Festgottesdienst in sein neues Amt eingeführt. Dazwischen liegen mehrere Hundert Umzugskisten und die Ungewissheit, ob das Pfarrhaus in Wassermungenau pünktlich fertiggestellt wird.

Die Kirchengemeinden in Eysölden und Offenbau müssen sich auf eine längere Vakanz einstellen. Das Team von Pfarrerin Beate Kraus, Pfarrer Rudi Hackner und Diakon Lothar Michel werden in dieser Zeit die Vertretung übernehmen. Neben dem momentanen Umbau des Kindergartens wird dabei die Sanierung des Pfarrhauses in Eysölden Priorität haben.

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