Zwei Ausnahmetalente aus Hilpoltstein

4.3.2019, 12:00 Uhr
Zwei Ausnahmetalente aus Hilpoltstein

© Foto: Manfred Klier

Die Kulturpreisträgerin Thalia Hellfritsch bewies gleich zu Beginn, dass sie diesen Titel zu Recht verdient. Auf der Violine gab sie mit akkuratem Spiel die dynamische musikalische Einleitung zur kleinen Feier, als sie den 1. Satz aus Sonatine in G-Dur von Antonín DvoÝák interpretierte. Für die stimmige Begleitung am E-Piano sorgte Karin Greber. Auch im weiteren Verlauf glänzte Thalia mit musikalischen Darbietungen.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Markus Mahl, der sich bei Kathrin Blomeier und Dorothee Meister vom Amt für Kultur und Tourismus für die Vorbereitungen bedankte, hielt Ulrich Eckert vom TV Hilpoltstein die Laudatio für den Tischtennisspieler Hannes Hörmann.

Schon mit vier Jahren habe der inzwischen 16-Jährige im benachbarten Röttenbach mit dem Fußballspielen begonnen. Bereits damals seien gutes Ballgefühl und Ausdauer erkennbar gewesen. Als sein älterer Bruder dann Tischtennis spielte, habe auch Hannes seine Liebe für diesen Sport entdeckt. Aber auch Fußballspielen gehörte damals noch zu seiner Leidenschaft. Dann habe Heiner Schielein das Talent des Sechsjährigen für das Tischtennis entdeckt. Als Bayerischer Minimeister hatte Hannes seinen ersten Erfolg, dem später viele weitere folgen sollten. Mit zehn Jahren war er bei den Bayerischen Meisterschaften erfolgreich. Es sei der Weitsicht der Röttenbacher zu verdanken gewesen, die sich an den TV Hilpoltstein gewendet hatten, um eine weitere Förderung des jungen Talents zu ermöglichen. Als Zwölfjähriger habe Hannes dann bereits in der Hilpoltsteiner Herrenmannschaft mitgespielt. Viermal ist er Landkreissportler des Jahres geworden.

Die Hilpoltsteiner Auszeichnung, so Bürgermeister Mahl, könne man allerdings nur ein einziges Mal erhalten. Mit 14 Jahren war Hannes zum Leistungssportler aufgestiegen. Das stellte nicht nur an ihn, sondern auch an seine Familie enorme Anforderungen. Aber auch von zwischenzeitlichen schulischen und sportlichen Problemen, so erfuhr man, ließ er sich nicht unterkriegen. Er sei immer wieder "aufgestanden" und seinen Weg gegangen.

2018 das Top-Jahr

Vor allem das Jahr 2018 war das bisher erfolgreichste in seiner sportlichen Laufbahn. Hannes Hörmann wurde zweifacher deutscher Vizemeister, er belegte den neunten Platz im Einzel, bei den internationalen polnischen Meisterschaften wurde er Dritter. Er ist zehnfacher bayerischer Meister und gehört zu den Top 48 der Jugend in Deutschland.

Das alles kommt nicht von ungefähr. Rund 25 Stunden pro Woche trainiert er hart. Da bleibt nicht viel Zeit für andere Dinge, zumal er auch das Sportgymnasium in München besucht. Das Ziel, das er anstrebt, ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Bei alledem kommt aber auch der Humor nicht zu kurz. Als er einmal zusammen mit seinem Bruder gefragt wurde, wer denn nun der Hannes sei, da lautete seine schlagfertige Antwort: "Der Schönere!"

In französischer Sprache sang nun Thalia Hellfritsch die Habanera aus der Oper "Carmen" von Georges Bizet. Mit ihrer sympathischen und ausdrucksstarken Stimme bewies sie erneut, dass man bei der Preisverleihung die richtige Wahl getroffen hatte.

In seiner Laudatio bezeichnete Burkhard Freimuth, der Leiter der Musikschule Hilpoltstein, den Kulturpreis als einen wichtigen Baustein zur Talentförderung. Er lobte das außergewöhnliche musikalische Talent von Thalia Hellfritsch, ihren hervorragenden künstlerischen Ausdruck sowie ihre offene und freundliche Art. Allerdings sei sie auch sehr sensibel. Das sei für Künstler durchaus positiv. Sie wirkt regelmäßig bei Konzerten in Pop-Vokalensembles mit und ist oft bei Gottesdiensten in der evangelischen Kirchengemeinde Hilpoltstein musikalisch aktiv. Man kennt sie als Musical-Sängerin. Erfolgreich war sie beim Wettbewerb "Jugend musiziert".

Ihre Vielseitigkeit beweist sie außerdem beim Spiel auf Saxophon, Violine und Klavier. Zu loben sei sie auch für ihre Verlässlichkeit auf der Bühne. Sie bringe ihre Kompetenzen immer auf den Punkt. Auch für Thalia ist eisernes Training die Voraussetzung für ihre Erfolge. Am meisten übe sie für die Geige, bekennt sie. Ihr Traumberuf wäre eine Anstellung als Schauspielerin an der Wiener Staatsoper. Wenn das nicht klappen sollte, dann sei ein Jurastudium die Alternative.

Der musikalische Abschluss blieb wiederum Thalia Hellfritsch vorbehalten. Für einen Menschen, von dem man Abschied nehmen musste, hatte sie das Lied "Stars" geschrieben, das sie gefühlvoll und mit ergreifender Stimme dem andächtig lauschenden Publikum vortrug.

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