Die Aktion Stadtradeln läuft

Zwei Rother strampeln für ein gutes Klima

25.7.2021, 18:00 Uhr
Auch der Bürgermeister begleitete zum Auftakt der Aktion "Stadtradeln" die beiden Radler - natürlich ebenfalls mit dem Drahtesel.   

© Marco Frömter, NN Auch der Bürgermeister begleitete zum Auftakt der Aktion "Stadtradeln" die beiden Radler - natürlich ebenfalls mit dem Drahtesel.  

Vor gut einer Woche starteten die beiden „Lokalmatadoren“ Gerd Müller und Markus Schaffer, noch vor dem offiziellen Startschuss für „Stadtradeln“, in Richtung Barnsdorf, um sich die ersten „Radkilometer“ zu sichern. Mit im Schlepptau: Bürgermeister Ralph Edelhäußer und Initiator Dr. Joachim Holz. Drei Wochen lang würden sowohl Müller als auch Schaffer auf das Auto verzichten wollen, so ihr Versprechen.

Zur Halbzeit des ehrgeizigen Vorhabens berichten beide, dass weiterhin eisern in die Pedale getreten wird. Auch für die restliche „Etappe“ und darüber hinaus wird signalisiert, dass dem Dou keinesfalls die Luft ausgehen wird. „Ich empfinde Stadtradeln nicht als große Herausforderung. Allerdings verlangt es schon eine gewisse Disziplin“, fasst Gerd Müller zusammen. Erstaunt sei der 49-Jährige über die bereits zurückgelegten Kilometer nach wenigen Tagen. „Da kommt schon einiges zusammen.“

Bestens vorbereitet

Jedenfalls sei er bestens vorbereitet ins „Rennen“ gegangen. Unterschiedliche Drahtesel - vom Tandem bis hin zum Klapprad – für die unterschiedlichsten Zwecke stünden in seiner Garage parat: „Ich habe mir zum Einkaufen sogar einen Anhänger zugelegt.“ Nur in absoluten Notfällen würde er ans Auto denken. Allerdings habe er gerade einen gewissen Vorteil: „Ich arbeite im Homeoffice und muss nicht regelmäßig zur Arbeit fahren.“ Sporadisch werde er allerdings bei seinem Arbeitgeber nahe der Fürther Stadtgrenze gebraucht: „Dann nehme ich das Rad“, erklärt der Softwareentwickler. Dabei spiele „Wind und Wetter“ keine Rolle.


Fahrradfahren in Roth: Radler geben Note 4,1


Primär ist das Fahrrad für Müller ein Verkehrsmittel – auch außerhalb von „Stadtradeln“. „Ich nutze es natürlich als Sportgerät oder einfach nur aus Spaß.“ Die laufende Aktion komme für ihn nun wie gerufen: „Die Pandemie hat meine Bewegung im Alltag sehr ausgebremst. Ich sitze seit Monaten im Homeoffice und vermisse vor allem den täglichen Weg zur Arbeit mit dem Rad. Was liegt also näher, als das Radfahren deutlich mehr im Alltag zu integrieren. Und genau da kommt mir der Wettbewerb sehr gelegen. Außerdem will ich mir bewusst die Fahrradinfrastruktur in Roth und Umgebung ansehen, um meine Heimatstadt noch fahrradfreundlicher mitzugestalten.“ Gelernt habe Müller, dass eine gute Vorbereitung dabei unbedingt erforderlich sei: „Beim Einkaufen habe ich meine Maske vergessen. Ich musste die Strecke also doppelt fahren. Im Auto habe ich immer eine Notreserve vorrätig. Am Rad nehme ich abr nur das notwendigste mit.“

Müllers Umfeld reagiere auf seine Aktivität „absolut positiv“: „Viele sind neugierig und befragen mich, wie ich damit klarkomme.“ In den kommenden Wochen will er konsequent bleiben: „Selbst, wenn ich überregional verreisen müsste, würde ich das Auto stehen lassen und auf öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen. Ich sehe keine Gründe für Ausnahmen.“

Klingel ist wichtig

Eine gute Planung ist auch für Markus Schaffer Garant für den Verzicht auf das Auto. Dabei benötige er nicht unbedingt eine Veranstaltung wie das „Stadtradeln“. Für ihn sei es „normal“, auf sein zehn Jahre altes Trekkingrad zu steigen: „Wichtig sind große Satteltaschen und eine hörbare Klingel“, berichtet der 52-Jährige. Schaffers Meinung nach sei das Fahrrad überhaupt das beste Verkehrsmittel für den Nahbereich.“ Sei es, um Einkäufe zu erledigen oder sich mit Freunden zu treffen.

Auch der Weg in die Kneipe sei auf zwei Rädern kein Problem. „Eigentlich kommt es mir beim Radeln gar nicht darauf an, viele Kilometer zu machen, sondern möglichst viele Teile meiner Mobilität ohne Abgase hinter mich zu bringen“, erklärt der Rother Gymnasiallehrer. Ein wenig sündigt Schaffer beim „Stadtradeln“ schon. Für den Weg zur Arbeit lässt er nämlich sein Fahrrad zuhause stehen: „Dorthin laufe ich – wie immer.“ Dennoch steht für ihn fest: „Mit der Nase im Wind ist Fahrradfahren einfach schön.“

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