Rüssel und Ohren: Bayerns Bauern fehlt chinesischer Schweinemarkt

5.1.2021, 11:34 Uhr
Etwa drei Monate werden die Tiere in einem Betreib gemästet, ehe sie geschlachtet werden. Der Absatz des Fleisches ist momentan schwierig.

© Carsten Rehder, dpa Etwa drei Monate werden die Tiere in einem Betreib gemästet, ehe sie geschlachtet werden. Der Absatz des Fleisches ist momentan schwierig.

Diese Handelsschranken haben zum Verfall der Preise beim Schweinefleisch beigetragen. Seit die ersten Fälle der Krankheit bei Wildschweinen in Brandenburg und Sachsen festgestellt worden seien, gebe es Hemmnisse für den Export in viele Drittländer, sagte der Präsident des Bayerischen und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, Walter Heidl.

Speziell der China-Markt sei attraktiv. „Der chinesische Markt ist sonst sehr gut aufnahmefähig – gerade auch für Teile, die in Deutschland gar nicht zu verwerten sind. Rüssel, Schwänzchen, Ohren haben dort eine große Nachfrage, weil sie als Delikatesse gelten.“

Preise verfallen extrem

In den vergangenen Jahren wurden in China wegen der Schweinepest zudem die dortigen Bestände massiv reduziert. Das hatte für mehr Import nach China und für steigende Preise auch hierzulande gesorgt. Seit Ausbruch der Schweinepest auch hierzulande und der Corona-Pandemie seien die Preise seit September jedoch extrem gefallen, die Landwirte bekämen derzeit 1,19 Euro für ein Kilogramm Schweinefleisch – das ist nur noch rund die Hälfte des Preises zu Jahresbeginn.


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Mittlerweile haben einige Einzelhändler auch nach massiven Protesten der Bauern ein Entgegenkommen bei den Preisen angekündigt. Es sei aber eine allgemeine Vereinbarung nötig, verlangte Heidl. „Wir brauchen eine verlässliche Regelung und Grenzen für Schlacht- und Lebensmittelwirtschaft, damit der Preis nicht ins Bodenlose fallen kann“, sagte Heidl. „Es kann nicht sein, dass wir Bauern hohe Standards einhalten müssen, aber gleichzeitig ruinös niedrige Preise gezahlt werden.“

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