Weinlese hat begonnen

Schlechte Nachrichten für Verbraucher: Frankens Wein wird wohl teurer - und das ist der Grund

16.9.2021, 14:00 Uhr
Schlechte Nachrichten für Verbraucher: Frankens Wein wird wohl teurer - und das ist der Grund

© Nicolas Armer, dpa

Keine Spätfröste, dafür aber viel Regen: Frankens Winzer waren in diesem Jahr besonders oft im Weinberg gefordert. Denn bei zu viel Feuchtigkeit kann sich der sogenannte Falsche Mehltau auf Blättern und Beeren breitmachen, manches stirbt dadurch ab. Daher mussten sie vielerorts das Laub ausschneiden und Pflanzenschutzmittel spritzen, um den Pilz zu bekämpfen.

"Das Weinjahr 2021 forderte die Winzer ungemein – und wird sicherlich aufgrund der hohen Arbeitsintensität, die kaum Verschnaufpausen gegönnt hat, den Winzern lange in Erinnerung bleiben", sagt der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, Artur Steinmann.

Der fränkische Weinbauverbandschef geht angesichts der erwarteten normalen Ernte in diesem und der stark unterdurchschnittlichen im vergangenen Jahr von steigenden Preisen aus - aber nicht nur beim Frankenwein: "Alles wird deutlich teurer: Flaschen, Etiketten, Kartons, Arbeitskräfte", sagt Steinmann. Das wirke sich natürlich auch auf den Weinpreis aus. Die Preissteigerung dürfte dabei aber moderat ausfallen, auch wegen des weltweit großen Wettbewerbs.

Winzer hoffen auf die EU

Im herkömmlichen Weinbau sind aktuell noch genügend Pflanzenschutzmittel vorhanden, nicht jedoch im Ökoweinbau. Daher müsse die Europäische Union bei den Pflanzenschutzmöglichkeiten unbedingt nachbessern, damit der Ökoweinbau Zukunft habe, so Steinmann. Auch deshalb spricht er sich für eine "Überprüfung und Neudefinition" der Regularien im Ökoweinbau aus.

"Wer Biowein macht, muss davon auch leben können", meint Steinmann. Er betreibt ein Weingut in der Nähe von Würzburg. "Wenn die Politik das Ziel 30 Prozent Ökoweinbau haben will, dann muss sie auch dafür sorgen, dass dies erreichbar ist, mit den entsprechenden Rahmenbedingungen."

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