Tiere geschlagen und getreten 

Schockierende Bilder: ARD zeigt Aufnahmen von brutalen Tierquälern

28.7.2021, 18:11 Uhr
Bilder zeigten des ARD zeigte die Tierquälerei.

© Screenshot/Ard. Funk. Quelle: Soko Tierschutz Bilder zeigten des ARD zeigte die Tierquälerei.

Der Mann auf dem Video schlägt die wehrlose Kuh mit einer Eisenstange auf Beine und Körper, immer wieder. So lange, bis das Tier zusammenbricht. Dann schlägt er ihr, auf dem Boden liegend, ins Gesicht. Mit einer Seilwinde schleift er das Tier auf einen Anhänger, um dann noch ein letztes Mal mit seinem Fuß gegen den Kopf zu Kuh zu treten.

Die Aufnahmen, die die ARD in ihrem Magazin fakt zeigt, schockieren. Sie wurden der Tierschutzorganisation Soko Tierschutz zugespielt, und umfassen einen Zeitraum von Mitte Mai bis Mitte Juli. Tierschützer zeigen sich in Interviews aufgewühlt. Sie hätten schon vieles gesehen, aber "die Brutalität und Kaltblütigkeit des Videos sucht seines gleichen" sagt ein Vertreter der Organisation.

Abgespielt haben sich die Szenen auf einer Tiersammelstelle in Werne. Die meisten der Tiere, die hier abgestellt werden, sind schwach und kaum mehr transportfähig. Vor allem Rinder und Pferde werden hier gehalten, bevor sie zu einem Schlachter transportiert werden.

Sylvia Heesen, die stellvertretende Vorsitzende der tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. schüttelt beim Betrachten der Aufnahmen immer wieder den Kopf. Es sei illegal, transportunfähige Tiere zu verladen, stellt sie klar. Die Behandlung der Tiere sei "mit normalem Menschenverstand nicht zu begreifen". Solche Handlungen seien tierschutzrechtlich strafbar.

Die Sammelstelle wird von dem lokalen Familienunternehmen Mecke Gmbh betrieben, das auch eine Metzgerei, einen Schlachthof und eine Firma für Tierfutter betreibt. Auf Anfrage von ARD tritt nur eine Anwaltskanzlei mit der Aussage, das der gezeigte Hof nur Tierfutter herstelle in Kontakt. Zudem würde "an allen Standorten [...] höchste[r] Wert auf respektvollen und verantwortungsbewusstem Umgang mit Tieren [gelegt]". Die Vorwürfe würden aufgearbeitet werden.

Weitere Fälle bekannt

Bei Razzien in der Umgebung wurden noch mehr auffällige Höfe entdeckt. Die Kooperation mit der ARD wurde verweigert, teilweise wurden die Medienvertreter auch bedroht. Manche der Unternehmen waren schon vorher bei Tierschützern bekannt.

Laut Grünen-Politiker Norwich Rüße hat die Behandlung der Tiere System. Bauern, die kranke Tiere wegen hoher Kosten nicht behandeln lassen und stattdessen an Tierhändler weiterverkaufen seien Ausgangspunkt einer tückische Verkettung von Profitgier.

Die Sammelstelle wurde mittlerweile geschlossen. Gegen zwei Arbeiter wurde ein generelles Umgangsverbot mit Tieren erlassen.

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