5000 Laubbäume gegen die Folgen von Sabine

9.12.2020, 15:13 Uhr
5000 Laubbäume gegen die Folgen von Sabine

© Foto: SL

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Orkantief Sabine hat am 9./10. Februar zwei Stücke Wald von Bauer Konrad Neubauer umgelegt. Das Schadholz ist ausgeräumt, jetzt geht es ans Aufforsten.

Dabei half an zwei Samstagen die Wolkersdorferin Elisabeth Zeidler. Geld bekam die engagierte Frau zwar nicht dafür. Sie arbeitete rein ehrenamtlich. "Mir hat zwar alles weh getan, aber das war es wert", denkt sie zurück.

Beratung bei der Baumauswahl

Beraten bei Baumauswahl, Pflanzplan und dem Förderantrag hat Konrad Neubauer Siegfried Dörfler vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten; er ist für das Forstrevier Nürnberg zuständig. In Absprache mit ihm sind Rotbuchen, Traubeneichen, Hainbuchen, Esskastanien, Walnüsse, Baumhasel, Linden und Spitzahorn gesteckt worden. In dem noch gut durchwurzelten Boden ist das Pflanzen eine ziemliche Schinderei. Zum Einsatz kam dabei auch ein Erdbohrer. All die frisch gepflanzten Bäumchen sind etwa einen halben Meter groß.

Bäume wie Zahnstocher geknickt

Diese Bäumchen stehen jetzt in dem noch sehr lückenhaft bestehenden Altbestand aus Eichen, Birken und Fichten. In dem Waldstück "Ritterholz" hatte der Sturm 80- bis 100-jährige Bäume wie Zahnstocher geknickt. Vom Baumpflanzen erfahren hatte Elisabeth Zeidler von ihrer Freundin, der Gärtnerin Annette Ohrmann (Erlangen), die wiederum mit der Familie des Greuther Landwirts befreundet ist.

Baumschule schließt

Auf einem Hektar Fläche werden in dem Waldstück, das gegenüber der Einfahrt nach Greuth liegt, 5000 Bäume gesetzt. Die Zeit drängt. Am Donnerstag holt die Landwirtsfamilie die letzten 600 Bäumchen aus der Baumschule, bevor diese in Winterpause geht. Normalerweise läuft der Betrieb dort bis Weihnachten, doch die Arbeiter aus Osteuropa fahren heuer früher nach Hause, weil sie wegen Corona erst einmal zwei Wochen in Quarantäne müssen. Diese letzten 600 Bäumchen sollen möglichst bis Samstag oder allenfalls bis Mitte nächste Woche gepflanzt werden.

Fläche eingezäunt

Damit das Wild die frischen Setzlinge nicht abnagt, hat die Landwirtsfamilie die Fläche eingezäunt.

Das Pflanzen erfolgt bewusst jetzt, in der Ruhephase der Bäume. Hoffentlich regnet es im Frühjahr, damit die Setzlinge auch mit genügend Wasser versorgt werden.

Zwei Hektar Totalschaden

Etwas weiter im Wald Richtung Kornburg hat Landwirt Neubauer zwei Hektar Totalschaden. Diese Fläche wird ebenfalls eingezäunt. Hier soll sich der Wald möglichst von selbst verjüngen. Möglicherweise werden später einmal einzelne Bäume nachgepflanzt.

Ein Hektar Wald bindet neun bis zwölf Tonnen CO2 im Jahr. Dabei kommt es auf die Baumart und natürlich die Größe an. Laubbäume besitzen eine größere Kapazität. Eine Buche bindet etwa 40 Prozent mehr als eine Fichte.

Der Nachwelt etwas hinterlassen

Konrad Neubauer wird den Erfolg seiner Arbeit im Wald nicht mehr erleben. Es geht vielmehr darum, der Nachwelt etwas zu hinterlassen. In ungefähr 100 Jahren wird man sehen, ob er auf das richtige Pferd gesetzt hat.

INFOWer kurzfristig beim Pflanzen der jungen Bäume bei Greuth noch helfen will, der kann sich melden unter Telefon (01 79) 9 89 49 08.

 

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