Ortstermin mit Minister Herrmann

A73 bei Wendelstein: Tempolimit kommt

29.3.2018, 15:04 Uhr
A73 bei Wendelstein: Tempolimit kommt

© Foto: Wilhelm

"Zwischen dem Autobahndreieck Feucht und dem Kreuz Nürnberg-Süd wird tagsüber Tempo 120 und nachts Tempo 100 gelten — und zwar in beide Richtungen", verkündete Bürgermeister Werner Langhans im Anschluss an den Rundgang gegenüber dem Tagblatt nach seinem entscheidenden Gespräch mit dem Minister im Rathaus. Bisher gilt ein Tempolimit von 120 nur in Richtung Nürnberg, in Richtung Feucht gibt es keine Begrenzung.

Langhans freute sich sehr über diesen "großen Erfolg". Das Tempolimit soll so schnell wie möglich umgesetzt werden und die Belastung der Bürger spürbar mindern. "Das ist ein schönes Ostergeschenk", so Langhans.

"Sieg der Röthenbacher Bürger"

CSU-Landtagsabgeordneter Volker Bauer, der Herrmann zusammen mit Langhans eingeladen hatte, sprach von einem "Sieg der Röthenbacher Bürger". Der Innenminister habe in der internen Runde im Rathaus "ein Machtwort" gesprochen. "Denn die Vertreter der Autobahndirektion wollten kein weiteres Tempolimit."

Eigentlich sind die Themen Verkehr und Lärmschutz im neuen Kabinett Söder gar nicht mehr in Herrmanns Zuständigkeit, sondern Ilse Aigner als neuer Ministerin für Wohnen, Bau und Verkehr zugeordnet. "Aber er hat sich sicher die Autorisierung von Ilse Aigner geholt", erklärte Bauer im Gespräch mit dem Tagblatt.

Bauliche Maßnahmen wird es dagegen zumindest vorerst nicht geben. Weder Flüsterasphalt noch eine Lärmschutzwand, die die jetzige Holzwand ersetzen könnte. "Die gesetzlichen Grenzwerte für den Lärmschutz werden ja eingehalten", erklärte Langhans. Darauf hatte Herrmann auch bereits beim Ortstermin im Gespräch mit Bürgern hingewiesen. "Einen Lärmschutzwall wird es deshalb wohl nicht geben", bedauert Langhans.

Der Flüsterasphalt aber könnte zumindest in einigen Jahren ein Thema werden, wenn in diesem Abschnitt eine neue Fahrbahndecke aufgetragen werden sollte. "Die Autobahndirektion hat uns zugesagt, dass sie uns frühzeitig informiert, dann sehen wir neu", so Langhans. Dies könne "vielleicht in drei oder vier Jahren" der Fall sein. "Aber ich will nichts versprechen."

"Über den Schatten gesprungen"

Im Augenblick sei bereits das erreichte Tempolimit mehr als er erwartet habe. "Da ist der Minister über seinen Schatten gesprungen. Es ist ja auch toll, dass er sich selbst Zeit genommen und den Bürgern gestellt hat", so der Bürgermeister weiter.

Bereits seit 2008 habe er das Thema in vier Schreiben an die Autobahndirektion vertreten, 2016 hatte er sich zudem an die Regierung von Mittelfranken und das Innenministerium gewandt. "Wir waren schon hartnäckig", versichert Langhans.

Auch die rund 60 Bürgerinnen und Bürger vermittelten am Donnerstag so höflich wie unmissverständlich, dass etwas geschehen muss. Allerdings zeigte sich beim Rundgang der berühmte Vorführeffekt. Zwar war der Lärm unüberhörbar, aber keineswegs unerträglich.

"Aber jetzt ist ja auch kein Berufsverkehr, nachmittags ab drei geht’s wieder richtig los", versicherte ein Bürger. "Im Moment ist es erstaunlich ruhig", wandte sich auch Langhans an den Minister, "aber glauben Sie mir, das ist sonst anders".

"Herr Herrmann, machen’s was für uns", appellierte zum Schluss eine Bürgerin an den Minister. Ein Wunsch, der erhört wurde.

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