Abenberg: "Frischer Wind" im Kunst-Markt 15

21.10.2020, 12:56 Uhr
Abenberg:

© Foto: Dana Wechsler

Künstler haben es in Corona-Zeiten bekanntlich nicht leicht, und so hat sich das Team des Kunst-Markts 15 in Abenberg, Marktplatz 15, ein neues Konzept zur Darbietung von Kunst und Kultur überlegt. Kann das Publikum nicht zur Ausstellungseröffnung kommen, dann unterhalten sich die Künstler in einer kleinen Gruppe miteinander und geben ihre Gedanken und Intentionen mit Artikeln an die Interessierten weiter.

Künstler sprechen über ihr Schaffen

So geschehen bei der Vernissage mit dem Titel "Frischer Wind". Norbert Mager (Roth), Sabine B. Reimann (Schwabach) und Billy Wechsler (Abenberg) sprachen über ihr Schaffen und dessen Bedeutung für den Alltag der Menschen heute.

Norbert Mager, bekannt durch seine Technage-Arbeiten, berichtete von der Entstehung dieser von ihm entwickelten Technik, einer Mischung aus Bildhauerei, Collage und Malerei, die Elektronikteile mit dem Realismus von Naturdarstellungen verbindet.

"Raumschiff Orion" und das Aufkommen der Technik und Robotnik in vielen Bereichen des Lebens beeindruckten und beeinflussten die Sicht- und Wahrnehmungsweise des Künstlers schon in der Mitte der 1960er Jahre.

Billy Wechsler: "Wir brauchen eine Utopie"

Ähnlich erlebte Billy Wechsler, Schriftsteller und Elly-Engelhardt-Preisträger, 15 Jahre später die Serie des "Raumschiff Enterprise" mit ihrer fantasievollen Technik, wie dem Klapphandy, und dem im Ohr getragenen Hörverstärker mit Freisprecheinrichtung, den Flachbildschirmen und anderen Dingen.

"Wir brauchen eine Utopie", sagt Wechsler angesichts der Vorbilder aus der Vergangenheit. Dem pflichtet Sabine B. Reimann bei, die in den "Star-Trek"-Filmen besonders der Ehrenkodex und das Bemühen um Toleranz beeindruckte.

Seit Jahren beschäftigt sich Sabine Reimann mit Masken

Sie beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit dem Thema Masken, das seinen Ausdruck in Form von Reliefcollagen aus Gips, Acryl und Textilien findet. Bei der Künstlichen Intelligenz (KI) versucht man, dem Gesicht und der Ausdrucksweise des Menschen möglichst nahe zu kommen, die Technik erhält sozusagen eine Maske, die ihr technokratisches Innenleben verdeckt und somit weniger beängstigend wirken soll.

Unbekanntes und Fremdes, erdachte Fiktion, das, wie ihre Schöpfer, zum Beispiel Jules Verne, zeitweise belächelt wurde, ist heute bereits Realität geworden.Wie könnte also unsere Zukunft aussehen?

Vielleicht in einer gespaltenen Gesellschaft, die einerseits aus einer kontrolliert-sicheren und andererseits aus einer unberechenbar-freien Welt besteht, wie sie etwa Martin Walker in "Germany 2064" beschreibt? Welchen Stellenwert haben Kunst und Kultur, Bild- und Wortkünstler, als Bewahrer und Erneuerer, als Nach- und Vordenker in der jetzigen Zeit? Kunst ist individuell und sie braucht Freiheit, und Freiheit muss ausgehalten werden.

Die nächsten Künstlergespräche finden am Samstag, 24. Oktober, und Samstag, 21. November, jeweils um 17 Uhr statt.

Anmeldung für die Künstlergespräche unter Telefon (01 60) 1 81 50 29 (Mailbox). Der Platz ist allerdings begrenzt.

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