Schwabach: Drei Mal 1,0 am AKG

19.7.2020, 16:00 Uhr
Alle auf Abstand! Da ist es natürlich schwer, einen ganzen Abi-Jahrgang auf einem Bild zu vereinen.

© AKG Alle auf Abstand! Da ist es natürlich schwer, einen ganzen Abi-Jahrgang auf einem Bild zu vereinen.

Wo in vorangegangenen Jahren der Markgrafensaal bis auf den letzten Platz gefüllt war, mischen sich beim Anblick der auf mindestens 1,5 Meter Abstand platzierten Stühle und den großen Leerräumen viele Wermutstropfen in das Glück der gewonnenen Freiheit.

Bis auf wenige Lehrer aus der Oberstufenkoordination und der Schulleitung sind nur die 110 Absolventinnen und Absolventen anwesend.

Besonders schmerzlich ist, dass die Eltern der Abiturienten, die ihre Kinder durch deren Schulkarriere begleitet haben, bei der offiziellen Zeugnisverleihung nicht dabei sein dürfen, ebenso wenig wie das Kollegium des Adam-Kraft-Gymnasiums.

Selbst ein Team des Bayerischen Rundfunks durfte nur vor Veranstaltungsbeginn Interviews führen und den leeren Veranstaltungssaal filmen.

Sondererlaubnis

Aber immerhin: Aufgrund einer Sondererlaubnis des Ordnungsamtes kann die Veranstaltung trotz Überschreitens der Grenze von 100 Teilnehmern in geschlossenen Räumen unter Wahrung strenger Hygiene- auflagen stattfinden.

Die weiteren Lockerungen zum 15. Juli kamen zu kurzfristig, um in der Planung Berücksichtigung finden zu können.

So galt es in diesem Schuljahr neue Wege zu beschreiten und den Ablauf angesichts einer zeitlichen Limitierung auf eine Stunde Veranstaltungsdauer zu straffen.

Zudem musste aufgrund einer kultusministeriellen Auflage zum Infektionsschutz auch auf ein musikalisches Rahmenprogramm verzichtet werden wie auch auf das Reichen von Fingerfood und Getränken.

Da ein Aushändigen der Zeugnisse an jeden einzelnen Absolventen den engen zeitlichen Rahmen gesprengt hätte, lagen die Abschlusszertifikate bereits vorbereitet auf den durchnummerierten Plätzen.

Denkwürdige Situation

Oberstufenkoordinatorin Barbara Neumann und Hartmut Maiberger, stellvertretender Schulleiter des Adam-Kraft-Gymnasiums, hielten die Begrüßungs- und Festreden und betonten die denkwürdige, auch psychisch belastende Sondersituation für Schüler und Prüfer, unter der in diesem Schuljahr das Abitur gemeistert werden musste.

Maiberger erinnerte an die weitreichenden Umbrüche, die durch Pandemien wie die Pest schon in der Geschichte ausgelöst wurden und zog Parallelen zur Epochen-Wende um 1500, die den Aufbruch in die Neuzeit einläutete, verbunden mit dem Wunsch an die Abiturienten, die Gestaltung der Menschheitsgeschichte ein Stück weit selbst in die Hand zu nehmen.

Barbara Neumann ergänzte, einen Song "Hey brother" des schwedischen DJs Avicii aufgreifend, den das Vokalensemble der Q12 als Online-Video performt hatte: "There’s an Endless Road (and) Lots of Things to Discover."

Mia Russer und Lennart Katz, die beiden Redner des Abschlussjahrgangs 2020, griffen das Abi-Motto "abiletten – mehr Streifen als Punkte" kaum auf, denn dass die Absolventen deutlich mehr Notenpunkte erzielt haben, hatte bereits die Oberstufen-Koordinatorin vorgerechnet. Vielmehr warfen sie einen humorvollen Blick auf zwei Jahre Oberstufe zurück, in denen sie so manch Denk- und Erinnerungswürdiges gelernt hätten.

Dreimal die 1,0

Besonders erfreulich ist es, dass 13 Schüler ihre gymnasiale Laufbahn mit einem Schnitt von unter 1,5 abgeschlossen haben, darunter Theresa Sophie Abele, Lena Gärtner und Hanna Meermann mit der Traumnote 1,0.

Die Leistung der Schüler würdigende sowie mit besten Wünschen für die Zukunft verbundene Videogrußbotschaften von Oberbürgermeister Peter Reiß, von Schulleiter Harald Pinzner und dem Kollegium des AKG konnten die Lebendigkeit live gehaltener Reden zwar nicht ersetzen, gaben der Veranstaltung aber einen ihr gebührenden festlichen Glanz.

Außerdem geehrt wurden mit dem AK-Preis der Sparkasse Mittelfranken-Süd der umtriebige Organisator Denis Kraft und mit dem Förderpreis der "Freunde des Adam-Kraft-Gymnasiums" die engagierten Absolventinnen Lena Gärtner und Mia Russer.

 

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