Asylbewerber müssen zum zweiten Mal wieder ausziehen

22.3.2016, 08:48 Uhr
Asylbewerber müssen zum zweiten Mal wieder ausziehen

© Fotos: Manuela Prill

Mitte Februar noch waren rund 40 Asylbewerber froh, eine Unterkunft für sich und ihre Familien gefunden zu haben. Doch bereits Anfang März mussten sie ihre Unterkunft im Schwarzen Adler in Worzeldorf verlassen und in das ebenfalls denkmalgeschützte ehemalige Gasthaus Hamberger in Kornburg umziehen. Jetzt wurde diese Unterkunft ebenfalls von der Bauordnungsbehörde wegen Mängeln im Brandschutz geschlossen, und die Familien und Kinder müssen nach drei Wochen erneut in ein anderes Quartier.

Jetzt sollen sie dem Vernehmen nach auf verschiedene Wohnungen aufgeteilt werden.

Anlass für die überraschende Schließung waren mehrere Kontrollen des Gebäudes durch die Bauordnungsbehörde – zuletzt am vergangenen Freitag. Dabei wurden gravierende Mängel unter anderem bei Brandmeldeanlage und Feuerschutztüren festgestellt, die eine weitere Verwendung nicht mehr zuließen. Offensichtlich, so hieß es, war der Betreiber Auflagen und Meldepflichten nicht nachgekommen. Warum trotzdem der Beherbergungsvertrag geschlossen wurde, war nicht zu erfahren.

Damit so etwas künftig nicht mehr vorkommt, wurden den Mitarbeitern des Sozialamts, die sich in Nürnberg um 130 Unterkünfte für Flüchtlinge kümmern, jetzt zwei Sachverständige aus dem Hochbauamt zur Seite gestellt.

Unmut bei Helferkreisen

Bei den beiden Helferkreisen in Worzeldorf und Kornburg gibt es dennoch Unmut. Hier sehen sich viele getäuscht und fürchten, dass das ganze Engagement und der hohe persönliche Einsatz umsonst waren. Dies nicht zuletzt, weil die Schließung der Unterkünfte sehr kurzfristig geschah und keine Perspektive in Aussicht gestellt werden konnte.

Mittlerweile fragen sich viele Einwohner im Nürnberger Süden, ob es auch in den Katzwanger Flüchtlingsunterkünften bautechnische Probleme gibt. Sozialamtsleiter Dieter Maly hatte zwar versichert, dass für Katzwang eine andere Situation vorläge und die Brandschutzfragen geklärt seien. Aber auch für Kornburg war die Brandschutzsituation Anfang März noch kein Thema – wie damals von der Bauordnungsbehörde zu hören war.