Auch in Schwabach: Streikbereitschaft signalisiert

30.9.2020, 16:58 Uhr
Auch in Schwabach: Streikbereitschaft signalisiert

© Foto: Jürgen Karg

Die Ansage des Personalratsvorsitzenden am Schwabacher Krankenhaus, Albrecht Kern, und später von Bernhard Bytom, Gewerkschaftssekretär von ver.di in Mittelfranken, war klar und deutlich: Vor Beschäftigten der Klinik, die am Mittwoch zu einer "aktiven Mittagspause" aufgerufen waren, kündigten beide an, dass es wohl zu Streiks kommen werde, wenn die Arbeitgeber für den öffentlichen Dienst in der nächsten Runde der Tarifauseinandersetzung kein "vernünftiges Angebot" vorlegen sollten.

Auch wenn die Klinik an der Regelsbacher Straße zwischenzeitlich vom Neuendettelsauer Diakoniewerk Diakoneo betrieben wird, gilt dort seit der Übernahme des Krankenausbetriebs von der Stadt Schwabach der Tarif für den öffentlichen Dienst weiterhin.

Albrecht Kern freute sich über die rege Teilnahme an der "aktiven Mittagspause"; rund 50 von insgesamt 500 Beschäftigten der Klinik hatten sich mittags vor deren Eingang versammelt, um der Forderung der Gewerkschaft Nachdruck zu verleihen. ver.di fordert eine Lohnerhöhung von 4,8 Prozent, mindestens jedoch 150 Euro für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst.

Im Krankenhaus, so die beiden Redner unisono, müsse das gesamte Personal von einer Gehaltserhöhung profitieren, ganz egal ob Pflegekraft, Arztsekretärin oder im Bereich Küche beschäftigt.

Die hohe Teilnahme an der "aktiven Mittagspause" wertete Personalratsvorsitzender Kern als Zeichen dafür, dass große Bereitschaft herrsche, zur Durchsetzung der gewerkschaftlichen Forderung auch auf die Straße zu gehen.

Eine deutliche Lohnerhöhung sei auch wichtig, um die Konjunktur anzukurbeln, so Gewerkschaftssekretär Bytom. Die Tariferhöhung müsse allen im Gesundheitswesen Beschäftigten zugute kommen. Finanzielle Verbesserungen seien auch dringend nötig, um die Berufe im Gesundheitswesen attraktiver zu machen. Dazu gehöre ebenso die Rückführung bislang ausgegliederter Bereiche in den eigentlichen Klinikbetrieb.

Mit einer "aktiven Mittagspause" und Warnstreiks zeige man den Arbeitgebern, zu was die Beschäftigten auch unter Corona-Bedingungen fähig seien. An die Arbeitgeber appellierte Bytom, für die nächste Runde der Tarifgespräche am 22. und 23. Oktober endlich ein akzeptables Angebot vorzulegen.

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