Bekommt Schwabach ein "Goldschlägerhotel"?

29.4.2021, 11:22 Uhr
So soll das neue „Goldschlägerhotel“ aussehen. Die Gewobau realisiert damit ein weiteres wichtiges Stück Altstadtsanierung. Links die „Silberne Kanne“, rechts das „Iffland-Haus“.

© Ansicht: Stadt Schwabach, NN So soll das neue „Goldschlägerhotel“ aussehen. Die Gewobau realisiert damit ein weiteres wichtiges Stück Altstadtsanierung. Links die „Silberne Kanne“, rechts das „Iffland-Haus“.

Einstimmig hat der Hauptausschuss das Einvernehmen zur Planung erteilt und zudem dem Antrag auf Befreiung von der Stellplatzpflicht entsprochen. Der Stadtrat hat diese Möglichkeit bewusst in die Stellplatzsatzung aufgenommen, wenn ein Projekt wichtig für die Sanierung und Belebung der Altstadt ist. "Das ist hier eindeutig der Fall", erklärte Stadtbaurat Ricus Kerckhoff.

Parkplätze vor der Haustür gibt es in der engen Straße keine. Doch werden die Gäste vorfahren und ausladen können. Geparkt werden kann vor allem in der nahen Tiefgarage oder am etwa 200 Meter entfernten Parkplatz in der Synagogengasse 4.


Schwabach: Iffland-Haus wird zum Hotel


Das Iffland-Haus stammt im Kern aus dem 16. Jahrhundert und war früher unter anderem eine Färberei und Seifenmanufaktur. Es gilt als Einzelbaudenkmal. Die Silberne Kanne ist Teil des denkmalgeschützten Ensembles Altstadt und war ein traditionsreiches Gasthaus. Beide Gebäude stehen seit Langem leer. Die Gewobau hat sie erworben und zunächst den Erhalt gesichert, etwa durch einen neuen Dachstuhl am Iffland-Haus. Bei der "Ortung" 2019 war es eine der Kunststationen.

Modernes Drei-Sterne-Haus

Nun nehmen die Pläne für ein Hotel konkrete Formen an. Das "Goldschlägerhotel" soll 22 Doppel- und ein Einzelzimmer sowie vier Apartments haben. Entstehen wird ein modernes "3-Sterne Superior Boutique Hotel" in historischem Gewand, das als Garni Hotel im mittleren Preissegment betrieben werden soll, so das Bauamt.

Im Stadtrat findet die Gewobau-Planung großen Gefallen. "Das Hotel ist mit Sicherheit eine echte Bereicherung für die Altstadt", erklärte CSU-Fraktionschef Oliver Memmler. "Es wird sicher angenommen, auch wenn keine Parkplätze direkt vor der Tür sind."

Sein SPD-Kollege Werner Sittauer findet es "einigermaßen mutig, dass in solchen Zeiten eine solche Entscheidung getroffen wird". Er freut sich über einen "städtebaulichen Akzent". Die Befreiung von der Stellplatzpflicht sei völlig gerechtfertigt: "Man kann so ein Projekt nicht zu Fall bringen."

Parkdruck ist schon jetzt enorm

Roland Oeser (Grüne) und Axel Rötschke (FDP) würden sich wünschen, wenn als Parkmöglichkeit vor allem die Tiefgarage und weniger die Synagogengasse genutzt würde. Denn der Parkdruck in der Altstadt sei bereits jetzt enorm.

Auch Bruno Humpenöder (Freie Wähler) sprach von einer "gelungenen Baumaßnahme" und wollte wissen, ob bereits ein Betreiber für das Hotel gefunden sei. "Dieser Prozess läuft noch", antwortete Oberbürgermeister Peter Reiß, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Gewobau ist.

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