Bürgermeisterwahl in Abenberg: König (SPD) und Meyer (CSU) in der Stichwahl

15.3.2020, 19:34 Uhr
Hat in Abenberg die meisten Stimmen bekommen: Susanne König.

© Esther Bauer Hat in Abenberg die meisten Stimmen bekommen: Susanne König.

Doch die beginnt bekanntlich wieder bei Null. Insofern muss ihr Herausforderer in zwei Wochen noch längst nicht alle Hoffnung fahren lassen. Jens Meyer von der CSU erreichte 27,2 Prozent der Stimmen und kam auf Platz zwei ein.

Zwischenzeitlich musste Meyer um diesen zweiten Platz ein bisschen fürchten. Denn nachdem etwa zwei Drittel der Stimmen ausgezählt waren, rückte ihm Eugen Börschlein von den Freien Wählern gefährlich nahe. Am Ende blieb Börschlein aber bei 22,9 Prozent hängen.

Einen Achtungserfolg verbuchte Manfred Lunkenheimer von der Abenberger Bürgerliste. Dem Mann, der im Streit aus der CSU geschieden war und der schon 2014 kandidiert hatte (damals noch für die Christsozialen), hatten die wenigsten wohl ein zweistelliges Ergebnis zugetraut. Unter dem Strich kam der Wassermungenauer dann aber immerhin auf 12,4 Prozent.

Das Ergebnis in absoluten Zahlen: Für Susanne König votierten 1216 Wählerinnen und Wähler, für Jens Meyer 882, für Eugen Börschlein 741 und für Manfred Lunkenheimer 401. 3240 Stimmen wurden bei der Wahl gezählt, das ergibt eine Quote von 72,0 Prozent. Egal ob König oder Meyer: Abenberg bekommt in jedem Fall einen neuen Bürgermeister. Denn Amtsinhaber Werner Bäuerlein hatte nicht mehr kandidiert.

Königs gutes Ergebnis war im konservativ geprägten Abenberg kein Selbstläufer. Geboren nahe der polnische Grenze, aufgewachsen im Allgäu, lebt die 38-Jährige erst seit gut zwei Jahren in der Burgstadt. Doch sie hatte als erste den Hut in den Ring geworfen. Der Wahlkampf als kräftezehrender Langstreckenlauf, bei dem sie nach einem häuslichen Unfall vor einigen Tagen mit Gipsarm auf die Zielgeraden eingebogen war. Am Wahlabend war sie natürlich sehr glücklich: "Ich freue mich sehr". Das Ergebnis sei eine Anerkennung der Arbeit mit vielen Aktionen. "Die Leute haben gesehen, da ist jemand, der etwas bewegen will." Für die Stichwahl sei sie "vorsichtig optimistisch". Doch das Rennen beginne natürlich "wieder bei Null".

Jens Meyer wertete seinen zweiten Platz als "Etappenerfolg". Dass es Susanne König und er in die Stichwahl geschafft hätten, das sei für ihn einigermaßen "erwartbar" gewesen. Auch die von ihm erreichten 27 Prozent seien "in Ordnung". Im Raum Wassermungenau schnitt Meyer vergleichsweise schlecht ab. Doch hier hofft er in der Stichwahl noch zulegen zu können.

Eugen Börschlein war nach Bekanntgabe der Ergebnisse im neuen Bürgersaal sichtlich enttäuscht. "Der Manfred Lunkenheimer hat mir mit seinem richtig guten Ergebnis in Wassermungenau die Stichwahl verhagelt", so der unterlegene FW-Kandidat. Trotzdem: "Ich würde wieder kandidieren, Kommunalpolitik ist nun einmal meine große Leidenschaft", so Börschlein.

Wegen der Corona-Pandemie wird es in den verbleibenden zwei Wochen bis zur Stichwahl keine Wahlveranstaltungen geben. Sowohl König wie Meyer werden verstärkt Social Media-Kanäle nutzen.