Captain Hollywood zu Besuch in Schwabach

12.6.2019, 12:27 Uhr
Captain Hollywood zu Besuch in Schwabach

© Foto: Thomas Correll

"Du bist der Held meiner Jugend!", ruft eine Frau, die wohl Anfang, Mitte 40 sein dürfte, als sie ihn sieht. Dann werden Erinnerungsfotos geschossen. Man kennt ihn noch, den Mann, der neben Culture Beat, 2Unlimited oder DJ Bobo in den Neunziger Jahren den sogenannten Eurodance aus der Taufe hob: Captain Hollywood war in Schwabach zu Gast und plauderte über die guten alten und die nicht minder guten neuen Zeiten.

Eine Sängerin, ein Rapper und ganz viel Bum Bum, so lautete das Erfolgsrezept, mit dem die genannten Gruppen und noch einige mehr damals die Discos enterten. "More and More" war der erfolgreichste Titel vom Captain Hollywood Project. Das Besondere an Tony Dawson-Harrison, wie der Captain mit bürgerlichem Namen heißt: Er hat lange in Nürnberg gelebt, unter anderem fünf Jahre in Reichelsdorf, er kennt die Region und hat seine erfolgreichsten Zeiten hier verbracht.

Ausgelassene Partystimmung

Seit Anfang des Neuen Jahrtausends wohnt er wieder in Amerika, von wo er als GI in den frühen 1980er Jahren nach Deutschland gekommen war. Die Tour durch seine frühere Heimat macht er aus Promo-Gründen: Am 6. Juli findet im Airport Nürnberg sein "More and More 90’s Festival" statt, bei dem er mit alten Weggefährten wie Haddaway, Dr. Alban, Culture Beat, East 17, Oli P. oder Whigfield die ausgelassene Partystimmung der Neunziger zelebrieren will.

"Wir hingen viel draußen herum, tanzten auf den Straßen. Die heißen Clubs von damals gibt es heute alle nicht mehr. Aber wir waren auch auf Kirchweihen unterwegs oder auf dem Volksfest in Nürnberg", erinnert sich Dawson-Harrison beim Gespräch auf der – passenderweise – Schwabacher Kinderkirchweih. Auch in Schwabach sei er zig Male gewesen: "Ich bin mit Jungs aus den O’Brien Barracks herumgezogen. Dort auf der Base gab es auch immer wieder Tanzwettbewerbe."

Mit der gleichen Energie

So soll es am 6. Juli kein Festival im üblichen Sinne werden, betont er, eher eine "Come-Together-Party". Er will der Region, die ihn "von Anfang an unterstützt hat", etwas zurückgeben. Feiern also, wie in den Neunzigern? "Die Leute feiern zwar nicht mehr so heftig, aber mit der gleichen Energie", sagt Dawson-Harrison und lacht. "Unsere Musik weckt Erinnerungen – an den ersten Kuss, das erste Date. Viele kennen die Texte immer noch auswendig."

Und der Captain – der Künstlername kommt tatsächlich von seinem früheren Rang beim Militär – wird noch erkannt auf der Straße. Eine kleine Traube bildet sich um ihn, nachdem er für’s Erinnerungsfoto posiert hat. Dann geht’s weiter in Richtung Roth, nächste Station auf seiner Tour durch die Region. Die Energie, die hat er definitiv noch, der lächelnde Tanzgott aus den Neunzigern.

Keine Kommentare