Corona-Impfung: Demnächst kommt Post für die Generation 80+

4.1.2021, 14:20 Uhr
Corona-Impfung: Demnächst kommt Post für die Generation 80+

© Foto: Krankenhaus Schwabach

Für eine erste Impf-Zwischenbilanz blicken wir zunächst in den Landkreis Roth: Hier sind am heutigen Dienstag noch einmal die Impfteams in Pflegeeinrichtungen unterwegs. Bis zum Abend müssten dann insgesamt 730 Spritzen gesetzt worden sein. Denn dreimal waren Impflieferungen aus einem der bayerischen Zenrtrallager im Landkreis angekommen: 100 Impfdosen am 27. Dezember und dann noch einmal 280 und 350 Dosen in zwei Chargen um den Jahreswechsel.

Damit konnte das Priorität-Eins-Personal in der Kreisklinik (Notaufnahme, Ärzte und Pflegekräfte auf den Covid-Stationen, Reinigungspersonal, Küchenpersonal) geimpft werden sowie Bewohner und Pflegekräfte im Rother Wohnstift Augustinum und in einem weiteren Alten- und Pflegeheim.

Die Impfquote liegt damit im Landkreis (126 749 Einwohner) bei 0,57 Prozent. Das ist noch nicht besonders viel, aber die Quote ist aktuell etwas höher als in Bayern (57 833 Impfdosen gespritzt, Impfquote 0,44 Prozent) und als in Deutschland (238 809 Impfdosen gespritzt, Impfquote 0,29 Prozent/Quelle RKI und Homepage ourworldindata.org, Stand 3. Januar).

Wann kommt der Nachschub?

Bis Montagnachmittag war im Landratsamt nicht klar, wann Impf-Nachschub geliefert wird. "Es gab zuletzt widersprüchliche Informationen", so Landratsamts-Pressesprecherin Andrea Raithel. Frühestens kann es wohl am 8. Januar weitergehen.

Sicher ist aber: So lange der Impfstoff gewissermaßen nur tröpfchenweise ankommt, wird es noch dauern, bis tatsächlich die rund zwei Dutzend Pflegeeinrichtungen im Landkreis "durchgeimpft" sind.

Anschließend sind die über 80-Jährigen an der Reihe, die in den eigenen vier Wänden leben. Wann sie Termine erhalten können, ist noch nicht bekannt.

Noch Geduld gefragt

Klar ist aber, wie sie informiert werden: per Brief. Doch auch da ist noch etwas Geduld gefragt: "Wir schicken die Post erst los, wenn wir sicher sind, dass wir Impftermine, die wir dann vergeben, auch halten können", erklärt Raithel.

Laut Landratsamts-Homepage ist es unwahrscheinlich, dass das stationäre Impfzentrum im früheren Aldi-Verwaltungszentrum im Rother Gewerbegebiet vor Ende Januar den regulären Betrieb aufnehmen kann.

Blick nach Schwabach

In Schwabach konnten bislang 305 Einwohner gegen das Coronavirus geimpft werden. Wie in Roth waren am 27. Dezember 100 Dosen ausgegeben worden, danach waren bis Silvester in zwei Chargen weitere 205 Dosen geliefert worden. Begonnen wurde im Novita-Altenheim und im Krankenhaus (wir berichteten). So alle 305 Dosen verimpft sind, liegt die Impfquote in der 41 000-Einwohner-Stadt bei 0,74 Prozent.

Auch die Stadt ist derzeit dabei, die Adressen der über 80-Jährigen zusammenzustellen. Sie werden demnächst Post aus dem Rathaus bekommen. Aber auch hier bittet Pressesprecher Jürgen Ramspeck noch um etwas Geduld. "Wir werden erst loslegen, wenn wir wissen, dass wir am Tag X auch den nötigen Impfstoff haben."

Neue Todesfälle

Unterdessen gibt es in der Stadt eine traurige Nachricht und eine Botschaft, die etwas Hoffnung macht. Das Rathaus meldete fünf weitere Sterbefälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Vier davon lebten im "Haus am Wehr", in dem das Virus kurz vor Weihnachten besonders heftig grassiert hatte. 

Hier sind jetzt zwölf positiv getestete Bewohnerinnen und Bewohner an oder in Verbindung mit Corona verstorben. Die Gesamtzahl der Schwabacher Corona-Opfer seit Beginn der Pandemie stieg auf 50.


Corona in der Region: Zahl der Sterbefälle jetzt dreistellig


Weiter leichte Entspannung gibt es bei der so genannten Sieben-Tage-Inzidenz, also der Zahl der Neuansteckungen, hochgerechnet auf 100 000 Einwohner. Diese Inzidenz sank von Sonntag auf Montag von 187,9 auf 148,8 – der niedrigste Wert seit vielen Wochen. Vor nicht allzu langer Zeit hatte Schwabach die 400er-Schwelle gekratzt.

Allerdings sagt selbst das Robert-Koch-Institut, von dem diese Zahlen stammen, dass sie aufgrund der vielen Feiertage derzeit nur bedingte Aussagekraft haben.

Inzidenz sinkt leicht, ist aber immer noch zu hoch

Im Landkreis Roth kam seit Sonntag ebenfalls ein weiterer Sterbefall in Zusammenhang mit der Pandemie hinzu, die Gesamtzahl der Corona-opfer erhöhte sich hier auf 56.

Auch im Landkreis sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz, allerdings liegt sie mit 213,0 (Vortrag 226,4) immer noch deutlich über der 200er-Schwelle und auch deutlich über der Inzidenz der Nachbar-Landkreise. Ursache sind die nach wie vor hohen Fallzahlen in vielen Alten- und Pflegeeinrichtungen.

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