CSU Roth will P53 auf Bestandstrasse

7.11.2019, 15:33 Uhr
CSU Roth will P53 auf Bestandstrasse

© Foto: CSU Roth

Die Kommunalpolitiker der CSU im nördlichen Landkreis Roth sprechen sich klar gegen die so genannte Südvariante der Juraleitung P53 aus. Diese würde mit einem Umweg von elf Kilometern südlich von Schwabach vorbeiführen und viel Natur- und Kulturlandschaft zerschneiden. Diese Position haben die CSU-Kommunalpolitiker nach einem Gespräch mit zwei TenneT-Vertretern formuliert.

Volker Bauer, CSU-Kreisvorsitzender in Roth und Landtagsabgeordneter, erklärt: "Wir als CSU im Landkreis Roth sind seit April im Dialog mit Kommunen, Naturschützern, Land- und Forstwirten sowie dem Energiebündel. Nach vielen Gesprächen, auch mit den Bürgerinnen und Bürgern, favorisieren wir den Bau der Juraleitung auf oder nahe der Bestandstrasse mit einer neuen Abstandsoptimierung zur Wohnbebauung. In dem kurzen Siedlungsbereich setzen wir gegebenenfalls auf Erdverkabelung."

Ziel müsse eine "verträgliche Lösung für Mensch und Umwelt sein". Dies werde am besten in der Nähe der Bestandstrasse erreicht, unterstreicht Bauer. Der Eingriff in Natur und Landschaft wäre mit der "Südvariante" deutlich stärker, wie auch der Bund Naturschutz betone.

"Es ist eine Narretei, eine elf Kilometer lange Leitung durch schöne Landschaft zu ziehen, während nördlich von Schwabach seit mehr als 80 Jahren eine Bestandstrasse existiert, die von der Bevölkerung akzeptiert ist", sagt Wolfram Göll, Bürgermeisterkandidat in Kammerstein. Die "Südtrasse" müsse dagegen komplett neu gezogen werden. Zudem sei unklar, ob die Trasse überhaupt technisch möglich ist, da im Bereich des Autohofs Schwabach-West mit der dortigen Tankstelle jegliche "Überspannung" verboten sei, was die TenneT-Manager selbst als Problem bezeichnet hätten.

Cornelia Griesbeck, CSU-Kreisrätin und Bezirksrätin aus Wendelstein, unterstreicht, dass die Wendelsteiner Kommunalpolitiker sich bereits seit mehreren Jahren mit den Ausbauplänen für die Juraleitung befasst hätten, da die bisherige 220-kV-Leitung mitten durch das Siedlungsgebiet von Wendelstein verläuft. Und in der Tat habe man eine Alternativtrasse gefunden, so Griesbeck: eine "kleine Südumfahrung der Großgemeinde Wendelstein" auf einer alten 110-kV-Trasse.

Diese "kleine Wendelsteiner Südumfahrung" habe man TenneT für deren weitere Planungen vorgeschlagen, so die Bezirksrätin. Sie sei mit einer Erdverkabelung im Bereich Wolkersdorf-Katzwang kombinierbar.

"Grundsätzlich ist zu überprüfen, ob schon alle Möglichkeiten mit bestehenden Trassen in Erwägung gezogen wurden", meint Adrian Schöll, CSU-Bürgermeisterkandidat für Rohr. "Ich sehe nur – und zwar in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung in Regelsbach und Leitelshof sowie den Bürgerinitiativen – die Möglichkeit des Ersatzneubaus nahe der bestehenden Trasse."

"Die Planung ist meiner Sicht nach noch nicht ideal gelöst", meint Joschi Leisinger, 2. Bürgermeister in Rednitzhembach. Er forderte, TenneT müsse "den Schutz der Bevölkerung und der Natur berücksichtigen". Dies sei etwa "durch eine großräumige Umgehung unseres Ballungsraumes" möglich. In jedem Fall wünscht sich Leisinger eine "neue Alternative zu den bisherigen Vorschlägen".

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