Das „Duo Virtuos“ überzeugte bei „Wolkersdorfer Kulturtagen“
21.10.2014, 08:59 Uhr
Die beiden studierten Musikerinnen beherrschen ihr Metier. Sie lieben die Musik und das Lebensgefühl, das sie mit ihren Interpretationen ausdrücken. Diese Fähigkeiten der Leichtigkeit und Lebendigkeit spürten auch die Besucher des Konzerts im Reichelsdorfer Pfarrsaal. Dorthin haben die Veranstalter der „Wolkersdorfer Kulturtage“ ihre Konzerte ausgelagert, denn die Raumakustik und das Ambiente für solche Konzerte sind in diesem kleinen Saal ideal.
Vergebens sucht der Besucher am Anfang nach einem Programmablauf. Gemäß dem Motto „Wir leben und zelebrieren die Musik im Jetzt“ traten die beiden Musikerinnen auf und schöpften aus ihrem großen Fundus. „Klar haben wir vorher eine gewisse Richtung abgestimmt“, erklärten die Damen unisono, „doch diese Art der konzertalen Aufführung lässt uns wesentlich mehr Freiraum mit der Musik zu spielen.“
So war das dargebotene Programm auch sehr vielfältig. Mit der Aria & Rondinella von Georg Friedlich Händel eröffnete das Duo den Abend und bewegte sich dabei auf musikdramatischem Gebiet der Barockoper. Gefolgt von Mozarts Sonate in G-Dur und Schostakowitsch Elegie begaben sich die beiden Musikerinnen auf europäisches Terrain der klassischen Musik, welche äußerst originell in den Klangfarben und kühn in der Konzeption ist.
Dies ist gerade der besondere Reiz dieser Epoche, welcher die beiden Damen in musikalischer Hinsicht herausfordert, die Musik der damaligen Zeit weiter zu interpretieren. Aber auch modernere Stücke aus der Salonmusik offerierte das Duo ihrem Publikum.
Tango mit modernen Elementen waren bei „Piazzettas Cafe 1930“ und „Nightclub 1960“ zu vernehmen und weckten wie von Zauberhand das schlafende Tanzbein der Besucher. Der Argentinier Piazolla war außerordentlicher Meister des Tangos, der in seinen Werken fortlebt.
Vera Lorenz und Renate Engel haben dieses Begabung, diese besonderen Stilelemente der Musik wiederzubeleben, ja sogar weiter zu interpretieren, ohne dass dabei der Charakter des Stücks und des Komponisten verloren geht. Diese Leichtigkeit und Lebendigkeit ihrer interpretierten Musik weckt beim Publikum eine größere Nachhaltigkeit.
Mit „Salut D’Amour“ von Edward Elgar beendeten die beiden Musikerinnen ihr virtuoses Konzert. Elgar war ein Vertreter der kontinentalen Unterhaltungsmusik um die Jahrhundertwende und es gelang ihm, einen Stil von ausgeprägter nationaler Eigenart zu schaffen. Auch hier wurde deutlich, dass die beiden Musikerinnen sich mit Komponisten und Werken auseinandersetzen, die schon zur damaligen Zeit den Musikgeschmack revolutionierten und neu prägten.
Interessant, kurzweilig und nachhaltig war das Konzert mit Duo Virtuos. Vera Lorenz und Renate Engel führten selbst durch das Programm und nahmen ihr Publikum mit auf eine musikalische Reise durch die Jahrhunderte.
Programm der 33. Wolkersdorfer Kulturtage auf einen Blick:
www.bg-wolkersdorf.de/kulturtage
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren.
0/1000 Zeichen