Das Krippenhaus steht, Weihnachten kann kommen

29.11.2019, 11:23 Uhr
Das Krippenhaus steht, Weihnachten kann kommen

© Foto: Robert Gerner

Barbara Richter und Susanne Schicker drapieren die königliche Familie. Gerlinde Schmotz zupft die maßgeschneiderten Kostüme zurecht. Siegrun Grießhammer reicht von draußen Plätzchen und Tee. Es herrscht geschäftiges Treiben am frühen Donnerstagmorgen im Inneren des Schwabacher Krippenhauses. Seit dem Wochenende steht es auf dem Königsplatz, seit gestern ist es wieder eingeräumt. "Die Schwabacher sagen dann in aller Regel: Jetzt kann die Adventszeit beginnen", erzählt Hans Grießhammer.

Sie beginnt in Schwabach ja tatsächlich, wie immer am Freitag vor dem 1. Advent. Mit Andacht und Glockengeläut wird die Weihnachtsbeleuchtung heute eingeschaltet, vor dem Krippenhaus bauen sich um 18 Uhr Musiker zum "Anblasen" auf. Das Krippenhaus ist, wie der Name schon sagt, auch die erste Station des Krippenweges, der ebenfalls eröffnet wird. 24 Krippen in Schwabach, Dietersdorf, Gustenfelden, Regelsbach, Kammerstein und Barthelmesaurach gehören heuer dazu.

2000 Kerzen entzündet

Und: Seit einigen Jahren wird noch einmal draufgesattelt: mit "Schwabach glänzt". Längere Geschäfts-Öffnungszeiten, wie in den Vorjahren, sind damit heuer zwar nicht mehr verbunden. Dafür sollen am Königsplatz und am Martin-Luther-Platz heute Abend 2000 Kerzen entzündet werden, "ein Symbol der Hoffnung, ein Symbol des Friedens und des guten Miteinanders in der Stadt", wie Pfarrer Paul-Herrmann Zellfelder bei der Vorstellung der Aktion sagte. Viele Kirchen in der Stadt öffnen ihre Pforten, teils mit, teils ohne Programm. Musikalischer Höhepunkt ist um 20 Uhr der Auftritt des renommierten Männergesangvereins Wassermungenau, einem der besten Chöre in der Region, in der Stadtkirche.

Trotz Konzert, trotz "Schwabach glänzt", trotz Krippenweg. "Eigentlich ist das Krippenhaus in Schwabach das Symbol für die Weihnachtszeit", sagt Hans Grießhammer vom Geschichts- und Heimatverein. Der Verein will im Frühjahr ein Büchlein über die Geschichte des mobilen Fachwerkhäuschens herausbringen. Das Krippenhaus "lagert" das Jahr über in einer Halle nahe der früheren Sondermüllverbrennungsanlage und wird dann eine Woche vor dem Anblasen von einem Tieflader ins Stadtzentrum gefahren und von zwei Gabelstaplern vorsichtig aufs Pflaster gehoben.

Uraltes Holz

Gebaut haben das Krippenhaus 1982/83 angehende Zimmerer an der Rother Berufsschule. Die Hölzer, die sie verwendet haben, stammen von Anfang der 1980er-Jahre im Innenstadtbereich abgebrochenen Scheunen. Auch im Inneren des Krippenhauses ist vieles handgemacht. Der kleine gusseiserne Ofen zum Beispiel, gegossen in Pegnitz in der Firma von Dieter Schmotz. Das "Original", natürlich ein paar Nummern größer, ist im Freilandmuseum in Bad Windsheim zu bestaunen.

Alles Handarbeit

Ein Hingucker sind auch die Figuren, getöpfert von Gerlinde Schmotz, mit ihren Kostümen, genäht von Sieglinde Plank. Auch die Möbel im Inneren des Häuschens: alles liebevolle Handarbeit von angehenden Schreinern der Berufsschule.

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