Der kleine Erik fühlt sich pudelwohl in seiner Kita

8.6.2017, 05:58 Uhr
Der kleine Erik fühlt sich pudelwohl in seiner Kita

© Foto: Thomas Correll

Wenn Erik mit dem Bobby-Car durch die Kita düst, merkt man ihm an, dass er zufrieden ist und sich hier mit allen gut versteht. Schüchtern ist er jedenfalls nicht und wenn er Lust hat, verteilt er sogar Luftküsse.

Christine Kolesinski, Eriks Mutter, ist voll des Lobes für die Kita: "Die Eingewöhnung hier hat super funktioniert, eine sehr positive Erfahrung." Zumal bei Erik im November zu allem Überfluss noch Diabetes diagnostiziert worden sei. Doch die Rückmeldung von Kita-Chefin Gitti Fürbeth sei prompt gekommen: "Wir lassen uns nicht abschrecken."

Schnell wurde eine Diabetes-Schulung für das ganze Kindergarten-Team organisiert. Auch in Gebärdensprache ließen sich die Mitarbeiterinnen fortbilden, denn Erik spricht zwar noch nicht, kann sich aber mit Gebärden schon recht gut ausdrücken. Ein Winken bedeutet "Vogel", ein Klatscher auf den Oberschenkel heißt "Hund"; auch Signale wie "Stopp" oder "Anziehen" gibt er per Hand.

"Tolles Team"

Mit dem Down-Syndrom Info-Center, das seinen Sitz in Lauf hat, ist Christine Kolesinski seit der Geburt Eriks in Kontakt. Daher wusste sie auch, dass für besondere Integrations-Leistungen regelmäßig eine Urkunde vergeben wird. Sie schlug dafür die Kita St. Martin vor. "Es ist ein tolles Team hier, das diese Ehrung verdient hat", sagt Kolesinski. Das Info-Center sah das genauso.

Gitti Fürbeth ist es allerdings auch wichtig, das Lob an Mutter und Sohn zurückzugeben: "Erik ist sehr gut zu handlen – und seine Mutter erst recht." Man habe außerdem schon Erfahrung mit dem Down-Syndrom. Ein anderes Kind mit dieser genetischen Besonderheit sei mittlerweile dem Kindergarten entwachsen und gehe jetzt zur Regelschule.

Dr. Paul-Hermann Zellfelder, der als Pfarrer von St. Martin auch Träger des Kindergartens ist, freut sich über die "große Leistung" des Kita-Teams und betont, dass ohne deren Einsatz der heilpädagogische Ansatz der Einrichtung ins Leere laufen würde. Von den drei Kitas der Gemeinde sind zwei diesem Prinzip verpflichtet.

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