Bürgerversammlung Rednitzhembach

Der Lärmschutz bleibt das Sorgenkind

12.10.2021, 14:00 Uhr
Baugebiet am Mittelhembacher Weg. An dieser Stelle soll der Lärmschutz um rund 80 Meter verlängert werden. Gleichzeitig ist nach wie vor Tempo 100 auf der nahen B2 (im Hintergrund) im Gespräch.

© Robert Gerner, NN Baugebiet am Mittelhembacher Weg. An dieser Stelle soll der Lärmschutz um rund 80 Meter verlängert werden. Gleichzeitig ist nach wie vor Tempo 100 auf der nahen B2 (im Hintergrund) im Gespräch.

Großes Ärgernis für die Anwohner ist nämlich weiterhin der (mangelhafte) Lärmschutz an der B2. Seitdem Rednitzhembach am Mittelhembacher Weg ein neues Wohngebiet erschlossen hat, ist es, so sagen die Anlieger, mit der Ruhe vorbei. Denn: Ein kleines Wäldchen, das offenbar viel Schall von der autobahnähnlich ausgebauten Bundesstraße 2 geschluckt hat, fiel neuen Häusern zum Opfer.

Ersetzt wurde der Wald zwar durch einen kombinierten Lärmschutzwall/Lärmschutzwand. Doch der hat nach Meinung der Nachbarn zwei entscheidende Schwachstellen: Erstens gibt es nahe der B2-Unterführung noch eine Lücke. Und zweitens ist die Wand zu niedrig.

Lückenschluss

Der erste Punkt wird noch in diesem Jahr behoben. Die Aufträge sind vergeben, ein etwa 80 Meter langes Stück Lärmschutzwand wird schon in wenigen Wochen gebaut. Das Problem: Es ist unklar, ob dann nicht die Brücke selbst, die keinen Lärmschutz hat, wie ein Schalltrichter wirkt. Das sollen nach Ende der Baumaßnahmen neue Berechnungen zeigen.

Eine Erhöhung der Lärmschutzwand hält die Gemeinde für unwahrscheinlich. Das sei erstens technisch schwierig und zweitens aufgrund der Lärmberechnungen wohl auch nicht nötig. Bürgermeister Jürgen Spahl und Bauamtsleiter Thomas Laise setzen ihre Hoffnungen vielmehr auf eine ausgedehnte Tempo-100-Zone auf der B2.

Diese war allerdings auch schon vor zwei Jahren erstens im Gespräch und zweitens so gut wie zugesagt. Gekommen ist sie dann aber doch nicht. "Immerhin ist sie jetzt wieder in der Prüfung", so Laise in der Bürgerversammlung.

Verkehr, was sonst?

Auch ansonsten trieb die Bürger in der rund 45-minütigen Fragerunde vor allem das Thema Verkehr um. Immerhin dem ruhenden Verkehr - sprich: den Parkern - wird die Gemeinde jetzt zu Leibe rücken. Anfang Oktober hat die kommunale Verkehrsüberwachung die Arbeit aufgenommen. Die Gemeinde hat mit einem großen Betreiber aus der Oberpfalz eine mindestens zwei Jahre gültige Zweckvereinbarung geschlossen. "Dann werden wir uns die Ergebnisse ansehen", kündigte Jürgen Spahl an.

Es gehe nicht darum, möglichst viel Kasse zu machen. Vielmehr gehe es darum, dass die Auto- und Lkw-Fahrer ihre Gefährte entsprechend den gültigen Regeln abstellen. Und vor allem so, "dass noch Rettungsdienste durch die Straßen kommen können", so Spahl.

Im Schnelldurchlauf

In einem halbstündigen Schnelldurchlauf durch zwei Jahre Gemeindepolitik hatte der Rathauschef zu Beginn der eineinhalbstündigen Veranstaltung aufgezeigt, was sich seit Herbst 2019 Wegweisende zugetragen hat in Rednitzhembach. Er streifte dabei Kommunalwahl 2020, die Bemühungen zum barrierefreien Umbau der Gemeinde, die Musikschule (innen renoviert), den Kunstweg (20-jähriges Jubiläum!), den Bürgerbrief (seit 25 Jahren auf dem Markt), den Umbau von Teilen der Schule in eine Kita und die Erschließung des Gewerbegebiets Süd II speziell für die Firma Uvex, aber auch für ein Dutzend heimischer Kleinbetriebe.

Bei seinem Blick nach vorne konzentrierte sich Spahl vor allem auf Bauprojekte. Der seit langem geplante Bau des Geh- und Radwegs entlang der Staatsstraße bis nach Pfaffenhofen sei nun "in der Bezuschussung", Baubeginn sollte im Frühjahr sein. Auch der Weiterbau des Geh- und Radweges in Richtung Schwand komme nach einigen Jahren Pause demnächst wieder auf die Tagesordnung. Die Einmündung der Kreisstraße RH1 in die Staatsstraße Schwabach-Roth soll endlich in einen Kreisverkehr umgebaut werden. Ebenso ein Uralt-Wunschprojekt.

Vier Hektar Baugebiet

Darüber hinaus wolle man damit beginnen, weitere vier Hektar Wohnbaugebiet zu entwickeln. Bei der Grundstücksvergabe werde es für Interessenten wieder ein Punktesystem geben. "Das werden objektiv nachvollziehbare Kriterien sein", kündigte Spahl an, wohl wissend, dass in Rednitzhembach die Nachfrage das Angebot meist um das Doppelte bis Dreifache übersteigt. Aber: Es sei noch zu früh, sich jetzt schon für ein Grundstück zu bewerben.

Bürger mahnten "mehr Transparenz" beim Anlegen von Ausgleichsflächen für neu versiegelte Flächen an. Auch der umstrittene Hotelneubau am Rande des Gewerbegebiets Nord kam noch einmal zur Sprache. Der Gemeinderat hatte dem Investor zuletzt deutlichere Grenzen gesetzt. Aber das betreffenden Grundstück darf doch noch zu 60 Prozent überbaut werden. Die Nachbarn hätten 50 Prozent für ausreichend gehalten.

Insgesamt war es aber eine recht harmonische Veranstaltung, nach der sich Rathauschef Spahl und seine Verwaltung einigermaßen entspannt auf den Nachhauseweg machen konnten. Läuft so einigermaßen in Hembach.

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