Der letzte Vorhang fällt: Scala-Kino schließt am Sonntag

30.8.2014, 15:01 Uhr
Der letzte Vorhang fällt: Scala-Kino schließt am Sonntag

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Bis in die 1990er Jahre hatte die Stadt drei Kinos. Dann gingen im Lichtspielhaus die Lichter aus. Nach dem seit einem halben Jahr angekündigten „Tod“ des Scala bleibt nur noch das Luna-Kino, eines der traditionsreichsten Filmtheater in ganz Deutschland, übrig.

Familie Hahn hatte das Scala-Kino 1957 gegründet. Gezeigt wurde das, was der großen Masse gefiel. „Mainstream-Kino“ würde man heute sagen. Das ließ sich nicht mehr durchhalten, als in Nürnberg das Cinecitta entstand. Doch das Scala fand seine Nische. Mehr deutsche und europäische Produktionen erreichten nach und nach ihr Publikum. „Arthouse-Kino“ war angesagt.

Aber: Heidi und Gerhard Wellein, seit den 1980er Jahren die Betreiber des Scala, kamen mit ihren bis zu 23 Angestellten zwar gut über die Runden. Aber die ganz großen Gewinne warf das Filmtheater nicht mehr ab. Dem neuen Eigentümer Peter Seifert machte das nichts aus. Doch seinen Erben – Seifert starb im Sommer 2013 – war das zu wenig. Demnächst entstehen dort, wo jetzt noch das Scala steht, Büros und Wohnungen.

Am morgigen Sonntag wird nun der Abschied zelebriert. Standesgemäß mit dem Film „Cinema Paradiso“. Ein oscarprämierter Streifen über die Geschichte eines Kinos in Sizilien, das leersteht und nun Parkplätzen Platz machen soll. Beginn ist um 20.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Ganz hat Gerhard Wellein aber noch nicht mit dem Scala abgeschlossen. „Vielleicht gibt es einen Neustart“, deutet der 58-Jährige an. Er ist derzeit intensiv auf der Suche nach einer passenden Immobilie. Das kann in Schwabach sein, muss aber nicht. „Bisher gibt es eher im Raum Wendelstein das eine oder andere Objekt, das wir uns ansehen.“

Die Finanzierung ist aber ungeklärt. Alleine die technische Ausstattung würde rund 300.000 Euro kosten. So etwas ist möglicherweise nur über andere Betreiberformen – Sponsoren, Kino-Verein – möglich. Aber das ist, vorerst zumindest: Zukunftsmusik.

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