Die zentralen Elemente des Australian Football

30.3.2013, 11:00 Uhr
Die zentralen Elemente des Australian Football

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1. Generelles: Ein Spiel wird prinzipiell in vier Viertel eingeteilt. Offiziell dauert ein Viertel 20 Minuten plus time on, das heißt, nach einem Tor und bei Spiel­verzögerungen wird die Uhr angehal­ten. Die Gesamtlänge eines Spiels addiert sich somit in der Regel auf knapp zwei Stunden.

Bei Spielen der Australian Football League Germany (AFLG) wird zurzeit kein time on angewendet. Zu Beginn eines Viertels und nach einem Tor wird das Spiel mit einem Centre Bounce gestartet. Dabei schlägt der Schiedsrichter den Ball hart auf, so dass dieser mehrere Meter hoch springt. Alternativ kann der Ball auch hochgeworfen werden.

2. Spielfeld und Teams: Australian Football wird auf einem Cricketoval gespielt. Ein mittleres Feld hat eine Größe von rund 165 mal 145 Metern. Pro Team treten 18 Spie­ler an. Im Amateur-Football, insbeson­dere außerhalb Australiens, wird die Spielerzahl oft nach unten variiert und die Feldgröße dementsprechend angepasst. Spieler können jederzeit fliegend ein- und ausgewechselt wer­den.

3. Tore:  An den beiden Enden des Spielfelds befinden sich die beim Football typi­schen Torpfosten. Die beiden mittle­ren, großen Pfosten markieren das Tor, die beiden kleineren, auch Behind Posts genannt, die Nebentore. Ein Schuss durch das Haupttor zählt sechs Punkte, durch die Nebentore beziehungsweise gegen die Torpfosten einen Punkt. Ein Tor zählt aber nur dann, wenn der Ball vom Fuß oder Schienbein eines Spielers kommt und keinen Kontakt mit einem dritten hatte. Angezeigt werden die Spiel­stände wie folgt: Tore.behinds.Ge­samtpunkte; zum Beispiel: 10.13.73 (10x6+13x1=73).

4. Kick: Das Kicken des Balls ist die wichtigste Fähigkeit eines Footballers. Zum ei­nen werden so Tore erzielt, zum anderen ist es ein zen­trales Element des Ball-Zu­spiels und Voraussetzung für ein Mark.

5. Handball: Die zweite Möglichkeit, sich den Ball zuzuspielen ist der Handball. Dabei ruht der Ball in einer Hand und wird mit der Faust der anderen weggeschlagen.

6. Mark: Das Mark ist eines der spektakulärsten Football-Merkmale. Ein Mark wird vom Schiedsrichter (durch Pfiff) gegeben, wenn ein Spieler einen geschossenen Ball fängt und dieser a) von keinem dritten be­rührt wurde, b) mindes­tens zehn Meter zurückge­legt hat und c) nicht den Boden berührt hat. Ob der Ball von einem Mitspieler oder Gegner geschossen wurde, ist dabei unwich­tig. Für ein Mark erhält man einen Freischuss und kann sich somit in Ruhe sein nächstes Ziel (Mitspie­ler, Tor) aussuchen.

7. Tackling: Beim Tackle wird der Oberkörper eines Gegners mit beiden Armen umklam­mert, so dass dieser zu Boden gebracht werden kann. Generell darf ein Spieler nur dann getackled wer­den, wenn dieser in Ballbesitz ist. Ein Tackle darf außerdem nur unterhalb der Schulter und oberhalb der Knie angelegt werden. In den Rücken schubsen, Beinstellen oder im Kopf­/ Hals-Bereich attackieren ist verboten.

8. Bump, Shepherd: Weitere Formen des Kontakts sind Bump und Shepherd. Ein Bump ist das mit angelegten Armen Wegstoßen eines Gegners von der Seite. Dies darf nur im Umkreis von fünf Metern um den Ball geschehen. Ein Shepherd wird benutzt, um einen Mitspieler vor Gegnern mit Hilfe des eigenen Kör­pers zu schützen.

9. Laufen mit dem Ball: Wie lange ein Spieler in Ballbesitz ist oder wie weit er mit dem Ball läuft, spielt im Football keine Rolle. Läuft ein Spieler mit dem Ball, so muss die­ser allerdings alle 15 Meter den Boden berühren.

10. Freischüsse (Fouls): Freischüsse werden dem gegneri­schen Team gegeben, wenn ein Spieler a) den Ball wirft, b) einem anderen ein Bein stellt, c) einen anderen in den Rücken stößt, d) einen anderen unkor­rekt tackled, e) einen Spieler (ohne Ball) festhält.

11. Ball im Aus: Australian Football kennt zwei Arten des Ball-Aus. Schießt ein Spie­ler den Ball ins Aus und wurde dieser vor Überqueren der Auslinie von kei­nem weiteren Spieler berührt, so er­hält das gegnerische Team einen Frei­schuss von der Auslinie. Hatte der Ball vor dem Überqueren der Auslinie allerdings Bodenkontakt oder wurde er von einem dritten berührt, so gibt es einen neutralen Ein­wurf.

Dabei wirft der Linienrichter mit dem Rücken zum Feld den Ball über seine Schulter. Ähnlich wie beim Cen­tre Bounce streiten sich hier je ein Spieler pro Team um den Ball.

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