Diskus-Hoffnung gelingt zum 18. der große Wurf

10.5.2021, 13:59 Uhr
Diskus-Hoffnung gelingt zum 18. der große Wurf

Immerhin 263 Teilnehmer aus 81 Vereinen durften sich am Sonntag bei Bilderbuchwetter im Dantestadion in München versammeln, um sich im Wettbewerb zu messen und – wenn möglich – sogar bereits Kadernormen für deutsche Meisterschaften anzugreifen. Geladen waren gemäß Ausschreibung nur Mitglieder des DLV-Bundes- und BLV-Landeskaders sowie des BLV-Stützpunktkaders mit Startrecht für einen bayerischen Verein. Ein strenges und ausgefeiltes Hygienekonzept sorgte für Sicherheit: Zutritt gab es nur mit aktuellem Negativ-PCR- oder Antigen-Schnelltest, pro Athlet durfte nur eine weitere Begleitperson aufs Gelände. Kontrolliert wurde dies über einen digitalen Check-in mit QR-Code. Am Start waren auch etliche Sportlerinnen und Sportler aus der Region, wie zum Beispiel Carolin Kupsch (WU20, LG Landkreis Roth/TV Eckersmühlen). Weitere Berichte über Sportler aus der Region folgen.

Der letzte "Schubs"

"Endlich über 40 Meter werfen!", diesen Wunsch erfüllte sich Diskuswerferin Carolin Kupsch aus Heideck punktgenau am Tag ihres 18. Geburtstags selbst. Mit einer fantastischen Serie mit den Weiten 39.60, 40.00, 41.90 und 41.74 Meter legte die Athletin der LG Landkreis Roth/TV Eckermühlen in der Altersklasse WU 20 eine tolle Serie mit vier Würfen über ihrer bisherigen Bestweite hin, erzielte dabei die beste Weite des Tages und steigerte sich um mehr als drei Meter.

Damit kann sie schon jetzt darauf hoffen, Ende Juli in Rostock bei den Deutschen U20 Meisterschaften starten zu dürfen. Im vergangenen Jahr betrug die Qualifikationsweite 40,00 Meter bei maximal 14 Teilnehmern. Die genaue Ausschreibung wird recht spät veröffentlicht werden, um den aktuellen Corona-Bedingungen gerecht werden zu können. Doch mit dieser Leistung hat sie schon jetzt sehr gute Chancen auf einen der wenigen Startplätze.

Nach einem Corona-Pannenjahr (wir berichteten) und als dann auch noch im Winter das Stützpunkttraining nicht wie geplant gelaufen war, freute sie sich nun über dieses ganz besondere Geburtstagsgeschenk umso mehr: "Ich bin sehr dankbar, dass sich der Andi (Anm. d. Red.: Wurftrainer Andreas Bücheler aus München) und auch Joachim Lipske (BLV-Teamleiter Wurf) so um mich gekümmert haben. Das hat mir den letzten Schubs gegeben. Zusammen mit dem Training hier vor Ort mit Georg Sölle habe ich jetzt richtig tolle Trainingsbedingungen."

So erfreulich es für die eingeladenen Aktiven war, dort starten zu können – und so beachtlich ihre Leistungen auch waren: Dass die übergroße Mehrheit der jungen Leichtathletinnen und Leichtathleten Bayerns noch immer auf ein geregeltes gemeinsames Training und auf Wettkämpfe wartet, tut weh. Die Formulierung in der Ausschreibung, zu der der BLV sich offenbar gezwungen sah, ist bitter und zeigt das Dilemma überdeutlich: "Unrechtmäßige Meldungen von nicht berechtigten Sportlern — kein Kaderstatus oder ohne Voranmeldung über die Teamleiter — werden gestrichen und mit einer Strafgebühr berechnet."

Um so dringender die Bitte an die Politiker, die Sportplätze freizugeben – und zwar bald! Wenn dies erst im August passiert, ist die Saison gelaufen. Der BLV "kann Corona", das hat dieser Kaderwettkampf eindrucksvoll bewiesen. Die Hygienekonzepte stehen, sind wirksam und werden verantwortungsvoll befolgt. Die Inzidenzzahlen sinken. Sehr erfreulich aus Athleten-Sicht ist auch, dass Trainerinnen und Trainer seit Ende April in die dritte Impfpriorität eingestuft sind und somit bald geimpft sein dürfen. Damit sollte es hoffentlich bald keine Strafandrohungen mehr geben, wenn sich junge Sportler für einen Wettkampf anmelden.

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