Doppelte Einladung zum Nachdenken

4.7.2020, 06:00 Uhr
Doppelte Einladung zum Nachdenken

© Foto: Günther Wilhelm

Der Bildhauer Tobias Freude aus Friedberg hatte das bekannte Sprichwort in eine Frage abgewandelt und in Stein gemeißelt. In der Synagogengasse erhielt diese Frage mit Blick auf die Verfolgung der Juden eine politische Bedeutung, die auch heute noch aktuell ist.

Stadt hat Kunstwerk gekauft

"Für den damaligen OB Thürauf und den Stadtrat war klar, dass dieses Kunstwerk bleiben soll", erklärt Kulturamtsleiterin Sandra Hoffmann-Rivero. Deshalb hat die Stadt das Kunstwerk gekauft. Solche Ankäufe von Ortung-Werken sind bereits eine kleine Tradition.

Das Problem hier: Direkt an der Mauer befinden sich Parkplätze, so dass es von parkenden Fahrzeugen quasi verdeckt wurde. Die Lösung: eine Erhöhung auf einem Stahlträger. Die wurde am Freitag im Beisein des Künstlers vorgestellt.

Eisenbahnschienen und Deportation

Dieser Stahlträger ist aber mehr als ein Sockel: eine doppelte Einladung zum Nachdenken. "Die Assoziation zu Eisenbahnschienen und Deportation ist nicht unweit", sagt Tobias Freude. Zudem ist der Träger bewusst länger als der Schriftzug. "Man sieht zwangsläufig weiter in der Hoffnung, dass man auch weiter denkt."

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