Ein Bus mehr für Unterreichenbach

5.10.2017, 16:19 Uhr
Ein Bus mehr für Unterreichenbach

© Günther Wilhelm

Der Ärger begann mit dem neuen Schuljahr. Seitdem besucht Jaqueline Wolfersdorf aus Unterreichenbach eine Fachoberschule in Nürnberg. Dorthin fahren wollte sie mit Bus und Bahn. Doch das ist nicht so einfach.

"Wenn sie mit dem Bus zum Bahnhof fährt, kommt sie entweder eine Stunde zu früh oder eine halbe Stunde zu spät", erklärt ihre Mutter Renate Wolfersdorf das Dilemma. Denn die Stadtbuslinie 663 bedient Unterreichenbach nur im Stundentakt. "An der Leite" hält der Bus deshalb um 5.58 und erst wieder um 6.58 Uhr — zu spät, um den 7.04-Uhr-Zug zu erreichen, den Jaqueline nehmen muss.

Unterschriftenaktion

Also bringt die Mutter ihre Tochter morgens etwa um 6.40 Uhr mit dem Auto zum Bahnhof. "Da dachte ich mir: Das kann es doch nicht sein", erzählt sie. Doch was tun? Erstens: eine Beschwerde bei Tobias Mayer. Zweitens: eine Unterschriftenaktion mit Listen an Bushaltestellen. Drittens: die Forderung nach einem weiteren Bus etwa um 6.30 Uhr.

"Bis jetzt haben 35 Leute unterschrieben", berichtet Renate Wolfersdorf. Mit ihrem Problem ist sie offenbar nicht allein. Tobias Mayr war zunächst überrascht: "Das war die erste Kritik aus Unterreichenbach seit dem neuen Fahrplan vor fast zwei Jahren. Aber es sieht so aus, als sei das kein Einzelfall", erklärt Mayr.

Also hat er gehandelt: Zum Fahrplanwechsel ab 11. Dezember fährt ein weiterer Bus von Unterreichenbach zum Bahnhof. Etwa um 6.30 Uhr. "Ein Jahr zur Probe und nur an Schultagen", schränkt er ein.

Was ihm Renate Wolfersdorf nachsieht: "Super, ich bin echt zufrieden."

Beschwerden immer, jederzeit

Umgekehrt würde sich Tobias Mayr mehr Bürger wie Renate Wolfersdorf wünschen. Von Kritik könne man viel über Schwächen im Fahrplan lernen. Deshalb lautet Mayrs Motto: "Beschwerden immer, jederzeit. Je mehr, desto besser."

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