„Eine perfekte Rettungskette“

5.7.2011, 10:00 Uhr
„Eine perfekte Rettungskette“

© Schmitt

Beim simulierten Wohnhausbrand war die Ortsteilwehr nach wenigen Minuten im Einsatz. Die Ehrenamtlichen gingen hochprofessionell zu Werke. Sie bildeten den so bedeutsamen ersten Teil „einer perfekten Rettungskette“, wie Kreisbrandrat Werner Löchl den Übungsverlauf lobte.

„Eine perfekte Rettungskette“

© Schmitt

Am Samstagnachmittag musste nämlich nicht nur fiktiv gelöscht werden. Im verqualmten Sandsteinhaus befanden sich drei Kinder und ein Erwachsener — zum Fürchten realitätsnah per Schminke mit Verletzungen versehen.

25 Mann im Einsatz

Nachdem die Obersteinbacher Wehr den Flammen mit Zweier-Teams an drei Spritzdüsen und insgesamt 25 Mann zu Leibe gerückt war, kamen die Stützpunktwehr aus Abenberg und die Wehr aus Dürrenmungenau mit weiteren Trupps an. Die Atemschutzfachleute aus Abenberg drangen nun in das verqualmte Haus ein, um im Innenangriff die Bewohner zu suchen. Überstürzte Rettungsversuche ohne Sauerstoff wären zum Scheitern verurteilt. „Nach zwei bis drei Atemzügen würde man vom giftigen Rauch bewusstlos werden“, erklärte Werner Löchl.

Innerhalb von 30 Minuten waren die vier Verletzten aus dem Haus befördert und dem Roten Kreuz zur Erstversorgung übergeben worden. Stabilisieren und ins Krankenhaus fahren, lautete die Aufgabe der Sanitäter. „Wenn bei einem realen Brand alles so gut klappt wie heute, kann hier im Ort nichts passieren“, war Werner Löchl überzeugt.

Kreisbrandinspektor Richard Götz, der Abenberger Kommandant und Kreisbrandmeister Josef Höfling sowie der Obersteinbacher Kommandant Herbert Mohsner und Bürgermeister Werner Bäuerlein waren ebenfalls äußerst zufrieden mit der Leistung ihrer Leute, die von über 100 Zuschauern aufmerksam beobachtet worden war.

Großer Umzug

Gesellschaftlicher Höhepunkt der dreitägigen Feierlichkeiten mit Bierzelt und mehreren Schaustellern war der große Umzug am Sonntagnachmittag. In 59 Feuerwehren, Gruppen, Blaskapellen und Vereinen aus der Region marschierten insgesamt über 1100 Teilnehmer durch das gesamte Dorf.

Dabei waren Nostalgie und Lieblichkeit Trumpf. Ein Hochrad und ein Mercedes-Oldtimer bedienten die Fans betagter Mobilität. Die große Gruppe der aktuellen Festdamen trat mit Verstärkung an. Fünf ehemalige Festdamen der 100-Jahr-Feier waren in einheitlichem Blau und mit eigenem Gruppenschild angetreten. Zum Durchschnittsalter wollten sie nur so viel verraten: „Knapp über 25“.

Traditionsgemäß endete der Festmarsch am Bierzelt. Festdamen und Jubelwehr auf der einen sowie Blaskapellen und Fahnenträger auf der anderen Seite bildeten ein Spalier, durch das der gesamte Umzug ins Zelt marschierte.

Den Abschluss bildeten die Fahnenträger der 39 beteiligten Feuerwehren sowie der Neumühler Eisstockschützen.

Nun war die Zeit der Grußworte gekommen. Martin Kastler, CSU-Europaabgeordneter aus Schwabach, fand Zug und Einmarsch „sehr eindrucksvoll“. Bürgermeister Werner Bäuerlein war stolz auf seine Obersteinbacher: „Euer Engagement für die Sicherheit der Bürger ist beispielhaft“, rief er ihnen zu. CSU-Landtagsabgeordneter Manfred Weiß dankte ebenfalls für den ehrenamtlichen Einsatz. Lediglich Landrat Herbert Eckstein machte es noch kürzer: „Glückwunsch, danke, weiter so.“

Unterdessen hatten die Feuerwehren aus Abenberg und Beerbach einen echten Heizungsbrand in Kapsdorf gelöscht, wie Kreisbrandrat Werner Löchl in seinem Grußwort verriet.