Empfindsame Texte zu zärtlicher Musik

29.9.2016, 08:23 Uhr
Empfindsame Texte zu zärtlicher Musik

© Foto: Robert Schmitt

Die Geiger Julia Scheerer und Helge Nillius, Cellist Sebastian Endres und der Wolkersdorfer Bratschist Gunther Hillienhoff hatten sich für den Melodienreigen von Barock bis Klassik mit dem Titel „Zwischen Tag und Traum“ Verstärkung an die Seite geholt. Sopranistin Diana Fischer und Ingrid Nillius am Cembalo erweiterten das Ensemble zu einem „Quintett mit Gesang“.

Die Interpreten der Nürnberger Ratsmusik sind Spezialisten für historische Aufführungspraxis und spielen dazu auf originalgetreuen Instrumenten. Exakt orientiert am Titel der Konzertstunde ermöglichte die Auswahl der Stücke ein Eintauchen in die Magie der Schattenwelt aus schönen Träumen, Alptraum und Zauberei. Johann Michael Haydn, Henry Purcell und Georg Friedrich Händel liefern die Vorlagen.

Clowns und Pierrots, Blitz und Donner, tanzende Hühner leiten zu seltsamen Metamorphosen hin: Brot wird zu Stein, Wasser zu Luft und ein Berg zur Insel der Seligen. Während der Abendstimmung stimmt Titania nun ein Schlaflied an. Dann tanzen die Glühwürmchen. Angenehme Träume liefern sich schließlich einen Kampf mit den bösen um den Vorrang bei der nächtlichen Heimsuchung. Die Kirche wird zur Arena.

„Tag, Traum, Ratsmusik“ drängt sich dabei endlich als neue Steigerung auf. Denn die Streicher agieren perfekt. Das Cembalo steuert den besonderen Klang-Rhythmus bei. Sopranistin Diana Fischer sorgt für die Glanzpunkte: Die englische Volksweise „Greensleeves“ und die „Flammende Rose“, die letzte der Deutschen Arien von Georg Friedrich Händel. Beide Lieder bieten beides: Empfindsamen Text zu zärtlicher Musik.

Das Gemeindefest in Dietersdorf hätte keinen besseren Abschluss finden können.

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