Familientragödie: Schwabacher Mutter stirbt bei Geburt ihres dritten Kinds

18.7.2020, 06:00 Uhr
Familientragödie: Schwabacher Mutter stirbt bei Geburt ihres dritten Kinds

© Foto: Jana Schlenther

Es ist die Geschichte einer furchtbaren Tragödie, die Manuel Hautz erzählt.

Seine Schwester Katharina Schlenther zieht vor einigen Jahren mit ihrem Mann Norman von Stuttgart nach Schwabach. "Nach dem Umzug", berichtet Hautz, "hat Katharina 2018 zwei bezaubernde Babys zur Welt gebracht, Robin und Amelie. Die beiden hatten sich seit Jahren Kinder gewünscht und nun bekamen sie sogar Zwillinge." Es sei eine wundervolle Zeit für die junge Familie gewesen, voller Hoffnung und Freude.

"Norman hatte einen Job gefunden, der zu ihm passt und ihn erfüllt." Er arbeitet im Bereich Controlling bei einem Unternehmen in der Region. "Katharina legte in ihrem Beruf als Lehrerin eine Pause ein. Sie ist in ihrer neuen Rolle als Mama vollends aufgegangen", erzählt Manuel Hautz. Nach anderthalb Jahren dann die nächste tolle Nachricht: Die 34-jährige Katharina Schlenther erwartet ein weiteres Baby, diesmal einen Jungen.

Embolie führt zu Organversagen

Diese Schwangerschaft sollte jedoch in einem Alptraum enden. Bei der Geburt des dritten Kindes im Nürnberger Südklinikum kommt es zu einer Komplikation, einer Fruchtwasserembolie. Dabei tritt Fruchtwasser in den Kreislauf der Mutter ein. Das passiert sehr selten, endet aber oft tödlich. Bei Katharina Schlenther habe die Fruchtwasserembolie in kurzer Zeit zu einer Lungenembolie und danach zum Organversagen geführt, berichtet ihr Bruder.

Sie sei mehrmals wiederbelebt worden, die Ärzte kämpften tagelang mit etlichen Operationen und Maßnahmen um ihr Leben. Ehemann Norman und die engste Familie "waren die ganze Zeit hautnah dabei und sind durch Himmel und Hölle gegangen", erzählt Hautz. Die Ärzte können Katharina nicht retten. Durch einen Notkaiserschnitt wird aber das Kind, der kleine Finn, lebend zur Welt gebracht.

"Er braucht jetzt Unterstützung"

Norman Schlenther ist nun mit dem Baby und den Zwillingen, die im August zwei Jahre alt werden, zunächst zu den Großeltern väterlicherseits nach Wendelstein gezogen. "Norman ist mit 34 Jahren alleinerziehender Vater von drei kleinen Kindern, versucht diese Situation so gut es geht zu meistern, mit dem Verlust seiner Frau umzugehen und gleichzeitig seiner Rolle als liebevoller Vater nachzukommen. Er ist stark, braucht aber dringend die Unterstützung seiner Familie, Freunde, Kollegen und allen Menschen, die ihm in dieser dramatischen Zeit beistehen wollen", fasst Manuel Hautz zusammen.

Er hat deshalb einen Spendenaufruf auf der Plattform gofundme.com gestartet, unter der Überschrift "Nach Tod von Mama: Unterstützung für ihre 3 Babys" kann man dort Norman Schlenther finanziell unterstützen. "Neben dem täglich Bedarf geht es vor allem darum eine Betreuung für Amelie, Robin und Finn zu organisieren, sodass Norman als Alleinverdiener nun wieder für die finanzielle Sicherheit der Familie sorgen kann. Ziel dieser Aktion ist es zumindest den finanziellen Verlust ein wenig zu kompensieren", heißt es dort.

So sind bereits über 25 000 Euro zusammengekommen. "Es freut uns sehr, dass es soviel Anteilnahme gibt", betont Manuel Hautz: "Herzlichen Dank!"

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