Goldene Milchkanne für Karl Nehmeier und Gerhard Rühl

3.2.2016, 08:24 Uhr
Goldene Milchkanne für Karl Nehmeier und Gerhard Rühl

© Foto: Rurik Schnackig

Die beiden Landwirte erhielten die mit je 1000 Euro dotierten Preise in der Kategorie „Milchqualität“.

Morgens um 5.45 Uhr wird am Betrieb in Oberbaimbach 8 gemolken. Das Vieh ist dabei durchaus sensibel: Wenn es mal später wird, zum Beispiel an dem Tag der Zeitumstellung im Herbst, dann werden die Kühe schnell unruhig. Erika Nehmeier kennt alle 70 Tiere, weiß, welche sich am Melkstand vordrängeln und welche trödeln. Und sie weiß, dass drei Dinge wichtig sind, wenn man einen namhaften Hauptabnehmer hat und sich der Qualität verpflichtet fühlt: Hygiene, Hygiene, Hygiene.

Daher hat jedes Tier ein eigenes Tuch, mit dem zwei mal täglich die Euter gereinigt werden. Das erklärt die Auszeichnung, die die Landwirte nun schon zum zweiten mal erhalten haben. Sie bezieht sich auf die Qualität, genauer gesagt: auf den Zellgehalt.

Der Zellgehalt ist unter Fachleuten ein wichtiger Indikator, der den Zustand der Eutergesundheit bei den milchliefernden Tieren beschreibt. Die Formel ist denkbar einfach: Je niedriger der Zellwert, desto besser. Und die Milchqualität vom Hof Nehmeier konnte hinsichtlich äußerst niedriger Zellzahlen die Jury überzeugen.

Der zweite Ausgezeichnete aus der Region, der Hof von Gerhard Rühl aus Schwanstetten-Leerstetten, ist sogar einer von drei Betrieben, deren Milch in den vergangenen drei Jahren konstant die niedrigsten Zellgehalte vorweisen konnten.

Goldene Milchkanne für Karl Nehmeier und Gerhard Rühl

© Foto: Zott/privat

Beide Betriebe beliefern den Joghurt-Riesen Zott aus Mertingen (Landkreis Donau-Ries), der die Preise vergeben hat. Rund 4400 Milcherzeuger beliefern die Standorte in Deutschland und Polen. Hergestellt werden Milchprodukte wie Joghurt, Desserts und Käse.

Ohne Leidenschaft geht es nicht

Die Verleihung der namhaften Molkerei war der Höhepunkt des zweijährlich stattfindenden Wettbewerbs. Ausgezeichnet werden besonders nachhaltig und erfolgreich handelnde Milcherzeuger.

Christian Schramm, Leiter des Milcheinkaufs bei Zott, war voll des Lobes über die Ergebnisse des Wettbewerbs: „Es hat sich wieder eindrucksvoll bestätigt, unsere Milcherzeuger leben mit großer Leidenschaft für ihren Beruf und ihre Tiere.“

Neben der Milchqualität wurden in weiteren Kategorien das Produktionsumfeld, die Langlebigkeit der Milchkühe und die Erhaltung seltener Nutztierrassen ausgezeichnet. Die Firma Zott hat die Goldene Milchkanne an insgesamt 21 Preisträger verliehen.

Die Nehmeiers haben sich ihre Auszeichnung mit dem rot-weißen Logo an die Stalltür gehängt, wo schon viele Qualitätssiegel — viele auch für eine große Milchmenge — hängen. Für sie ist die Prämierung eine wohltuende Anerkennung, die motiviert, weiter so zu handeln. Zudem sei das Preisgeld natürlich willkommen, zumal der Milchpreis derzeit zu wünschen übrig lasse.

Und wenn die Nehmeiers sich nach getaner Arbeit einen Erdbeer-Sahne-Joghurt schmecken lassen, dann mit dem guten Gefühl, dass ihre 70 Kühe bestimmt zum Gelingen beigetragen haben.

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