Großer Andrang im Badhaus

20.3.2012, 08:44 Uhr
Großer Andrang im Badhaus

© Jörg Ruthrof

Der zweite Führungstermin kam vor allem zustande, weil Museumsleiter Herbert May zugleich Vorsitzender der „Nürnberger Bauernhausfreunde“ ist, ein Verein, der sich dem Erhalt typischer Bauernhäuser verschrieben hat. Entsprechend groß war diesmal der Anteil an Besuchern aus der Stadt Nürnberg und aus dem Landkreis Nürnberger Land. Mehr als 240 Besucher haben diese letzte Gelegenheit zur Besichtigung genutzt.

Vergangenheit erleben

Wie beim ersten Besichtigungstag beinhaltete die erste Teilführung Informationen zur Geschichte des Hauses und dessen Bewohnern, während die zweite Führung die Räume und Ausgrabungsbefunde im Erdgeschoss der ehemaligen Badestube mit Nebenräumen vorstellte.

Die dritte Teilführung ging durch die Wohnräume im Obergeschoss, wie etwa die Reste der Balken-Bohlenstube. Auch die dazugehörigen Baubefunde wurden erläutert. All dies erlaubt Rückschlüsse auf die Lebensumstände der in den Archivalien des Nürnberger Heilig-Geist-Spitals erwähnten früheren Bewohner, die dort seit der Erbauung im 15. Jahrhundert lebten.

Im Mai wird mit dem Abbau des Hauses begonnen, dessen Wände als ganze Bauteile mittels Blockbergung dann ins Freilandmuseum nach Bad Windsheim transportiert und dort wieder zusammengebaut werden.

Weitere Grabungen

Der Abbau in Wendelstein ist jedoch nicht das Ende der Bauforschung am ursprünglichen Standort des Badhauses. Doch wären derzeit weitere Ausgrabungen in den Räumen der Badstube bei Erhaltung der Bausubstanz zu gefährlich. Deshalb kann erst nach der Abtragung des Hauses mit Grabungen in den Erdgeschossräumen begonnen werden. Und von diesen versprechen und erwarten sich sowohl Bauforscher als auch die Fachleute vom Freilandmuseum noch so manche Überraschung: Denn immerhin ist im Moment nur an einer Stelle der Boden der Badestube erreicht. Und der liegt noch mindestens zwei Meter tiefer als der momentan zugängliche Bereich.

 

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