Fünf Küken:

Happy ohne Nest: Fünf kleine Falken über Schwabacher Laden

17.6.2021, 11:04 Uhr
Fünf junge Turmfalken hocken in der Mauernische, die in den Dachboden des Hauses in der Schwabacher Neutorstraße führt. Von unten ist nichts zu erkennen, lediglich die Kotspuren auf dem Boden verraten, dass sich oben etwas tut.

© Ulrike Henn, NN Fünf junge Turmfalken hocken in der Mauernische, die in den Dachboden des Hauses in der Schwabacher Neutorstraße führt. Von unten ist nichts zu erkennen, lediglich die Kotspuren auf dem Boden verraten, dass sich oben etwas tut.

Lange hatte Ulrike Henn die Greifvogel-Familie gar nicht bemerkt. Bis ihr dann doch der Kot unten auf der Straße auffiel. Sie forschte nach - und siehe da - sie hatte wieder Turmfalken im Lüftungsloch ihres Dachbodens. Seit zwei Tagen weiß sie das sicher, wie unser Foto beweist.

Der Pfeil zeigt, wo sich die Turmfalken-Familie eingenistet hat. In so geringer Höhe ist das ungewöhnlich - normalerweise brüten Turmfalken eher in den obersten Stockwerken von Hochhäusern, oder eben Türmen.

Der Pfeil zeigt, wo sich die Turmfalken-Familie eingenistet hat. In so geringer Höhe ist das ungewöhnlich - normalerweise brüten Turmfalken eher in den obersten Stockwerken von Hochhäusern, oder eben Türmen. © Ulrike Henn

Es ist das zweite Mal, dass in dem runden Loch Turmfalken brüten, seit Henn das Geschäft vor 25 Jahren übernommen hat. In so geringer Höhe ist das ungewöhnlich. Normalerweise brüten Turmfalken eher in den obersten Stockwerken von Hochhäusern - oder eben Türmen. 2016 hatten die Falken vier Junge, jetzt sind es sogar fünf. Zwei oder drei Jahre waren zuletzt keine Falken in dem Haus.


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Turmfalken bauen kein Nest, sondern legen ihre Eier direkt auf den Stein oder auf Holz, je nachdem, was an ihrem ausgewählten Nistplatz gerade vorhanden ist. „Die sind schon ziemlich groß“, sagt Ulrike Henn. "Wahrscheinlich fliegen sie nächste oder übernächste Woche aus. Wenn sie fliegen, dann ist das immer ein ziemliches Geschrei, wie kleine Kinder.“

2007 war der Turmfalke in Deutschland „Vogel des Jahres“. Der Greifvogel ist während seines auffälligen Rüttelflugs, den er zur Suche nach Beute nutzt, gut erkennbar. Gebäudenischen oder Mauerlöcher dienen ihm als Nistplätze. Ein Nest baut er nicht, er nutzt höchstens verlassene Nester andere Vögel. Ab Mitte April legen Turmfalken drei bis sechs Eier.


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