Gemeinderat verschiebt Abstimmung

Hotelpläne für Rednitzhembach müssen in die Warteschleife

27.6.2021, 06:00 Uhr
Fachkräfte sind gefragt, müssen aber auch irgendwo übernachten. Ein Investor will in Rednitzhembach deswegen Monteurswohnungen errichten, der Gemeinderat nun nochmal ein Auge auf die Pläne werfen.

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter Fachkräfte sind gefragt, müssen aber auch irgendwo übernachten. Ein Investor will in Rednitzhembach deswegen Monteurswohnungen errichten, der Gemeinderat nun nochmal ein Auge auf die Pläne werfen.

Der Bauausschuss hatte kürzlich das Thema noch ohne größere Diskussionen durchgewunken. Doch nach Protesten aus Igelsdorf haben nun einige Rednitzhembacher Gemeinderäte doch ein wenig kalte Füße bekommen: Das Thema Hotel-Neubau an der Ecke Penzendorfer Straße/Ringstraße wird Hembachs Kommunalpolitik wohl noch etwas länger beschäftigen.

Um was geht es? Ein Investor will auf einem schmalen, dreieckigen Grundstück, direkt gegenüber dem Gewerbegebiet, ein „Hotel mit Tagungsangebot, ergänzt um ein gastronomisches Angebot (Sportsbar) sowie Wohnungen bauen. Entstehen sollen 16 Einzimmer-Apartments vor allem für Monteure sowie 13 Wohnungen. Es geht also nicht um einen Bettenbunker, in dem täglich Hunderte von Touristen absteigen. Vielmehr richtet sich das Angebot in erster Linie an die Wirtschaft.


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Die Nachfrage nach solchen Monteurswohnungen, das haben Bedarfserhebungen ergeben, scheint auch im Raum Schwabach/Rednitzhembach groß zu sein. Und Bedarf an Eigentumswohnungen hat die 7000-Einwohner-Gemeinde ohnehin. Damit die derzeit vorliegenden Ideen überhaupt eine Chance auf Realisierung haben, muss der Gemeinderat für das knapp 2200 Quadratmeter große, bislang brach liegende Grundstück einen Bebauungsplan aufstellen.

Igelsdorfer fürchten mehr Verkehr

Ein übliches Verfahren, in dessen Verlauf auch die so genannten Träger öffentlicher Belange sowie betroffene Bürger ihre Einwände vorbringen können. Kaum jedoch war der Beschluss aus dem Bauausschuss durch einen Bericht im Schwabacher Tagblatt bekannt geworden, gingen Bürger auf die Barrikaden. Unterschriftenlisten kursieren. Die Igelsdorfer befürchten unter anderem eine Zunahme des Verkehrs (was die Verwaltung im übrigen anders sieht, das Wohngebiet werde gar nicht tangiert). Außerdem glauben sie, dass ein dreigeschossiger Bau direkt angrenzend an die Wohnbebauung nicht in die Landschaft passt.

Das Problem ist: Beim Aufstellen des Bebauungsplans geht es noch gar nicht um das konkrete Projekt. Vielmehr werden hier erst einmal die planungsrechtlichen Grundlagen geschaffen. Grundsätzlich scheint die Mehrheit im Gemeinderat weiterhin der Meinung zu sein, dass ein solcher Mischgebiets-Puffer zwischen Gewerbegebiet Nord und Wohngebiet Igelsdorf an dieser Stelle sinnvoll ist. Über Details müsse man im Verfahren halt reden.

Der doch heftige Sturm der Entrüstung hatte aber auch so manchen ehrenamtlichen Kommunalpolitiker aufgeschreckt. Deshalb wollte man in der jüngsten Sitzung nichts überstürzen. Vielmehr soll auf Antrag von Nadja Strauß (CSU) der Investor in den Gemeinderat eingeladen werden und seine Vorstellungen präsentieren. Dann werde man weitersehen.