Kia Baskets: Doppeltes Verletzungspech

SCHWABACH - Deeshyra Thomas hat bei den Kia Baskets bislang alle 13 Spiele auf dem Platz gestanden, dabei rund 20 Punkte im Durchschnitt erzielt, und – das ist noch weit wichtiger – als Point Guard die zentrale Rolle der Ballverteilerin besetzt. Jetzt wird sie mindestens sechs Wochen ausfallen. Damit nicht genug: Lea Vatthauer war gerade wieder zurück in der ersten Fünf, nachdem sie einige Spiele aus beruflichen Gründen gefehlt hatte. Jetzt wird sie ebenfalls mindestens sechs Wochen nicht spielen können. Obwohl man gegen die Rhein-Main Baskets gewinnen konnte, war es ein schwarzes Wochenende für die Zweitliga-Basketballerinen.

Vor dem Spiel schon hatte sich Lea Vatthauer am kleinen Finger verletzt, es war noch nicht klar, wie schwer. Sie spielte, den Finger getaped und unter Schmerzen. Jetzt kam die bittere Diagnose, wie Managerin Angie Walden berichtet: "Der Finger ist gebrochen und muss operiert werden. Wir erwarten keine Komplikationen, aber sechs Wochen dauert das mindestens."

Am gestrigen Mittwoch kam dann auch die Diagnose für Deeshyra Thomas. Sie hatte sich während des zweiten Viertels gegen die Rhein-Main Baskets die Schulter ausgekugelt. "Da ist etwas angerissen", erklärt Walden, "für eine ausgekugelte Schulter ist es aber relativ glimpflich abgelaufen". Heißt trotzdem: sechs bis zwölf Wochen Pause.

Walden und Coach Tom Gieritz haben also für die nächsten Spiele (Sonntag geht’s nach Würzburg zu den Qool Sharks) die schwierige Aufgabe, zwei absolute Leistungsträgerinnen ohne viel Qualitätsverlust zu ersetzen. Der Verlust von Thomas ist noch bitterer, weil ihr etatmäßiger Ersatz als Aufbauspielerin, Ramona Hesselbarth, derzeit mit Kreuzbandriss ebenfalls ausfällt. Walden nennt als mögliche Alternativen die junge Lineke Przybille, die eigentlich keine klassische Aufbauspielerin ist, oder die erfahrene Katharina Wysocki, die in dieser Saison noch kein einziges Spiel gemacht hat. Ob nach Ersatz gesucht wird, ob man eine andere Lösung findet, im Moment sei noch alles offen, betont Walden, darüber werde man sich in den nächsten Tagen Gedanken machen.

Walden lässt den Kopf nicht hängen: Vom Sieg gegen die Rhein-Main Baskets war sie sehr beeindruckt, der Zusammenhalt, das Team, die Zuschauer, da habe alles gepasst. Diesen Schwung will sie mitnehmen – trotz der Verletzungsmisere.

Walden betont in dem Zusammenhang die Wichtigkeit der medizinischen Partner: Susanne und Volker Rösch, die Teamärzte, versorgten die beiden Verletzten am Sonntag direkt vor Ort. Manuel Stockhausen (Fitness Complete) sei als Partner in Sachen Physiotherapie enorm hilfreich – er wird jetzt Deeshyra Thomas öfters zu Gesicht bekommen. Und schließich bedankt sich Walden bei der Schwabacher Bahnhofsapotheke, von der die vier Sanitätskoffer des Teams regelmäßig kostenlos aufgefüllt werden.