Kirchweih in Röthenbach/St.W. litt unter der Hitze

RÖTHENBACH / ST.W. - So heiß war es bei der Röthenbacher Kirchweih noch nie zuvor: Temperaturen von über 35 Grad Celsius lockten die Kirchweihbesucher erst in den späten Abendstunden zum Bummeln zwischen den Buden und in die Wirtsgärten.

Bereits am Freitag wurde der rund 20 Meter hohe Kirchweihbaum in der Ortsmitte von Röthenbach bei Sankt Wolfgang von der ortsansässigen Freiwilligen Feuerwehr gemeinsam mit den Röthenbacher Kärwaboum und -madla aufgestellt.

In einem bunten Kirchweihzug war eine Kinderschar bunte Fähnchen schwingend vor dem alten Porsche-Traktor hergezogen, mit dem man den Baum zur St.-Wolfgangskirche brachte.

Im Anschluss zapfte Bürgermeister Werner Langhans unter den Klängen der Wendelsteiner Musikanten gekonnt das erste Fass Bier nach nur zwei Schlägen an. Es musste ja auch schnell gehen angesichts der tropischen Temperaturen.

Dieses Jahr fehlte jedoch etwas: Aus gesundheitlichen Gründen fand dieses Jahr kein Gaststättenbetrieb beim Gelben Löwen statt, dem Küblerhof. Besonders betroffen waren davon vor allem die älteren Kirchweihgänger, sprach doch der Küblerhof mit seiner Blasmusik eher sie als die Jüngeren an, die die flottere Musik in anderen nicht weniger traditionsreichen Wirtshäusern vorzogen. Alle hoffen natürlich darauf, dass nächstes Jahr alles wieder wie gewohnt sein wird.

Die Kärwaboum und -madla bereicherten auch dieses Jahr wieder die Kirchweih mit einem Kärwaquiz, dem Spieleklassiker „Nageln“, Kinderschminken und natürlich jede Menge guter Laune. Bei einem kleinen Lagerfeuer wachte man am Kirchweihbaum.

Trotz Hitzewelle und leichtem Baustellenflair ging nach vier Tagen eine schöne, traditionsreiche Dorfkirchweih zu Ende, die den meisten Besuchern gut in Erinnerung bleiben wird.

Auch für den neuen Pfarrer Dr. Martin Hofmann war seine erste Kirchweih in Röthenbach St. Wolfgang ein schöner Einstand. Bereits Donnerstag durfte er bei der Abendandacht am Gauchsbach nahe dem Schloss Kugelhammer zahlreiche Röthenbacher begrüßen. Am Sonntag war die Kirche voll besetzt mit Kirchgängern und der Gottesdienst war durch das Mitwirken des Posaunenchors und des Männergesangvereins abwechslungsreich gestaltet.

Premiere für Pfarrer

„Man kann uns alles nehmen, das Rathaus, die Sparkasse und die Bank, auch eine halbe Pfarrstelle – aber nicht unsere Kirche!“, so Pfarrer Dr. Hofmann. Da hat er den Röthenbachern aus dem Herzen gesprochen.

Auch auf das Abendmahl wurde nicht verzichtet – mit fast neunzig Minuten sprengte er aber auch alles zuvor Dagewesene. Nun, in der kühlen Wolfgangskirche ließ es sich sicher besser aushalten als in der Gluthitze draußen.

Man feierte die 547. Kirchenweihe – Schlossherr Heinrich Meixner ließ die Wolfgangskirche von 1465 bis 1468 erbauen.