Klare Ansage im Stadtverband

18.2.2020, 15:26 Uhr
Klare Ansage im Stadtverband

© Foto: Roland Jainta.

Zwar seien drei Halleneinheiten durch oben genannte Sportstätte neu hinzugekommen, doch fielen im gleichen Zeitraum in Schwabach vier Einheiten weg: die ursprüngliche Doppelturnhalle an der Nordschule, die Gymnastik-Halle am Alten DG sowie die Wöhrwiesenturnhalle. Die beiden Letzteren stehen ja bereits seit geraumer Zeit nicht mehr für den Vereinssport zur Verfügung. "3 weg 4 ist kein Plus, sondern ein Minus", rechnete Gebhard vor und stieß damit wieder eine alte Hallendiskussion an. Hinzu käme die noch ungewisse Situation um die Turnhalle an der Helmschule. Zwar sei ein Antrag gestellt, die bestehende Einfachhalle zu ersetzen und dafür eine Doppelturnhalle zu errichten, aber neue Erkenntnisse gebe es hier keine.

Vor diesem Hintergrund mache eine sportliche Nutzung der altehrwürdigen Wöhrwiesenturnhalle schon noch Sinn. In einer vom Stadtverbandsvorsitzenden Helmut Gruhn spontan angeregten Umfrage unter den anwesenden Vereinsvorsitzenden wurde durchaus die Notwendigkeit dieser Sportstätte für den Vereinssport zum Ausdruck gebracht: Für Seniorensport und Übungsstunden im Kleinkinderbereich absolut geeignet, lautete das Urteil.

Aktuell ist das Gebäude vom Ordnungsamt als mögliche Notunterkunft für Obdachlose angemietet. Allerdings hat die SPD-Stadtratsfraktion in 2018 auch eine andere Variante der Nutzung ins Spiel gebracht, zumal in Schwabach ein Veranstaltungsort mit 250 bis 300 Plätzen fehle. Ein vom Stadtrat in Auftrag gegebenes Gutachten mit sechs denkbaren Nutzungsmöglichkeiten solle mehr Klarheit bringen. Die bescheidenen Parkmöglichkeiten rund um das Areal betreffen sowohl eine kulturelle als auch die sportliche Nutzung des Gebäudes.

Eine gute Sache, so Thomas Scheiner, der 3. Vorsitzende des Stadtverbands, sei der Schließdienst, den der Stadtverband organisiert und durch den auch die Stadtverwaltung sehr viel Geld einspart. Nur vermisse man zunehmend die Wertschätzung durch die Vertreter der Stadt. Ursprünglich seien es mal 25 000 Euro gewesen, die dadurch für den Stadtsäckel eingespart werden konnten, dass die Hausmeister der Städtischen Sportstätten sich nicht mehr um den Schließdienst zu kümmern hatten. Mittlerweile, so die Überzeugung, könnte man dafür einen weit höheren Betrag ansetzen.

Ulrich Ziermann, der Ehrenvorsitzende des Stadtverbandes, erinnerte an die Anfänge des vom Stadtverband organisierten Schließdienstes. Es sei im Jahre 2003 gewesen, als Alt-OB Hartwig Reimann die Variante ins Spiel brachte, Sportvereine mit einem Euro pro Halleneinheit an den Kosten für die Städtischen Sportanlagen zu beteiligen. Diese sogenannte "Hallengebühr" sollte damals rund 50 000 Euro — so die Vorstellung — in die Stadtkasse spülen.

Podiumsdiskussion 8. März

Beim Stadtverband, damals unter der Führung von Ulrich Ziermann, regte sich Widerstand. Zudem ließen sich Kosten sparen, indem man nach anderen "Geldquellen" Ausschau hielt. 25 000 Euro, so die grobe Schätzung, seien durch einen von den Vereinen organisierten Schließdienst zusammen gekommen. Auch die Suche nach weiteren Spendern sei erfolgreich gewesen. Bei der Finanzierung der Sportlerehrung wechselten sich seitdem Sparkasse und Raiffeisenbank ab. Was den "Schließdienst" angeht und welcher Nutzen sich dabei für die Vereine weiterhin ergeben könnte, sind Themen, die nach der Wahl zeitnah wieder aufs Tablett kommen werden.

Apropos Wahl: Am Sonntag, 8. März, sollen sich die Oberbürgermeister-Kandidaten während einer Podiumsdiskussion im Sportheim des SC 04 (Beginn 18 Uhr) auch den Fragen des Sports stellen. Bis 5. März nimmt Stadtverbandsvorsitzender Helmut Gruhn Vorschläge entgegen. Daraus werden die Fragen formuliert, die an diesem Abend von den fünf Kandidaten beantwortet werden sollen. Einen ersten Eindruck, was auf sie zukommen könnte, haben die OB-Kandidaten Peter Reiß und Dr. Michael Fraas am Montagabend in Wolkersdorf bereits gewinnen können.

Bei der Jahreshauptversammlung konnte eine Lücke im Vorstand des Stadtverbandes geschlossen werden, die der bisherige Kassier Roland Bierlein hinterlassen hat. Seine Nachfolgerin ist Andrea Rahnhöfer vom Schwimmverein Schwabach. Als Vertreter des Schul- und Sportamts der Stadt Schwabach bezog Gerhard Kappler zum Thema Sportförderung Stellung und erinnerte in diesem Zusammenhang an bestehende Fristen, die nicht alle Vereine immer so einhalten, wie es sein sollte.

25 Mitgliedsvereine

Auch im Stadtverband der Schwabacher Turn- und Sportvereine gibt es hinsichtlich der Mitgliedsvereine immer wieder Änderungen. Neue Vereine kommen hinzu — wie aktuell das Kampfsportzentrum Mittelfranken e.V., das sämtliche Kriterien für eine Aufnahme erfüllte und einstimmig aufgenommen wurde. Dafür, dass es nach wie vor 25 Mitgliedsvereine sind, sorgt die Löschung des FC Franken Schwabach. Die fehlende BLSV-Mitgliedschaft war dieser Löschung voraus gegangen. Zudem war die Suche nach einem Ansprechpartner des FC Franken nicht erfolgreich.

Die Jahreshauptversammlung des Stadtverbands ist auch Terminbörse. Alle wichtigen und auch anderen Termine sind zudem auf der von Thomas Scheiner in mühevoller Kleinarbeit neu gestalteten Homepage des Stadtverbandes nachzulesen. So steht dort zum Beispiel auch der vorläufige Sommerplan für die Städtischen Sportanlagen schon online. Ebenso hilfreich die Möglichkeit, Antragsformulare für die Zuschüsse 2020 herunterzuladen.

Infohttps://stadtverband.org/

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