Klaus Vogel will nicht mehr Gemeinderat sein

8.9.2020, 05:55 Uhr
Klaus Vogel will nicht mehr Gemeinderat sein

© Archivfoto: Gunther Hess

Klaus Vogel legt sein Amt als Marktgemeinderat nieder. Voraussichtlich wird der Marktgemeinderat in seiner Sitzung am 24. September dem Antrag, ihn von seinen Pflichten zu entbinden, stattgeben. Nachrücker auf der SPD-Liste ist Norbert Weschta, der bis zur Wahl im Mai 2020 schon Marktgemeinderat war. Weschta hab sich allerdings inzwischen anders orientiert und trete das Amt nicht mehr an, so Klaus Vogel. Deshalb werde Bauingenieur Maximilian Klemm als neuer Marktgemeinderat vereidigt. Klemm sitzt für die SPD bereits im Wasserzweckverband.

Auf Platz 24 kandidiert

Bei der Gemeinderatswahl kandidierte Klaus Vogel auf Platz 24, also auf dem letztmöglichen Rang, und wurde weit vorgewählt. Nach dem Listenführer Bürgermeisterkandidat Maximilian Lindner erhielt Vogel die meisten Stimmen.

Klaus Vogel führt gesundheitliche Gründe für seinen Rücktrittswunsch ins Feld. Er erlitt Ende Mai 2016 einen Herzinfarkt. Wahrscheinlich noch im September geht er wieder auf eine Herz-Reha. "Meine Herz-Werte sind nicht berühmt", begründet er dies, "ich habe ein Leben auf der Überholspur geführt. Es wird Zeit, dass ich mich rechts einordne.

Arbeit belastet ihn zunehmend

Die Arbeit im Marktgemeinderat belaste ihn zunehmend. Der letzte Tropfen, der das Fass für ihn zum Überlaufen gebracht habe, war die Änderung der Sitzordnung im Rathaus. "Und das nach gefühlten 50 Jahren", wie Vogel meint. Früher saß die SPD rechts vom Bürgermeister, jetzt sitzt sie links von ihm.

Seit zwei oder drei Monaten stagnieren seine Herzwerte, so Klaus Vogel. Sein Kardiologe habe ihn gefragt, wo er denn noch kürzer treten wolle und könne. Nun also möchte er das Gemeinderats-Mandat niederlegen. Er habe jahrelang Vollgas gelebt. 20 Jahre habe er seinen Arbeitsplatz in München gehabt. Er sei um 4.15 Uhr aufgestanden, habe den Bus um 5.10 Uhr in der Querstraße genommen und den Zug von Nürnberg nach München um 6.02 Uhr. 1996 bis 2014 sei er stellvertretender Vorsitzender des Arcor-/Vodafone-Gesamtbetriebsrats gewesen. Seit einem Jahr sei er nun im Ruhestand – nach 49 Berufsjahren.

24 Jahre Gemeinderat

Er habe lange in der Kommunalpolitik gearbeitet, zwölf Jahre als Zweiter Bürgermeister (sechs unter Wolfgang Kelsch, sechs unter Werner Langhans). 24 Jahre sei er Gemeinderat gewesen (1990 bis 2008, dann wieder ab 2014), 2014 kandidierte er gegen Werner Langhans um das Bürgermeisteramt, zwölf Jahre war er Kreisrat, zehn Jahre Vorsitzender des TSV Wendelstein, zehn Jahre im Kirchenvorstand.

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