Kreistagswahl: Landkreis Roth wird mit „Schlagseite“ regiert

21.3.2014, 09:39 Uhr
Hilpoltstein hat 13000 Einwohner und eine über 1000 Jahre alte Burg (unser Bild).  Außerdem stellt die kleine Stadt am Rothsee zehn der 60 Räte im Kreistag des Landkreises Roth.

© oh Hilpoltstein hat 13000 Einwohner und eine über 1000 Jahre alte Burg (unser Bild). Außerdem stellt die kleine Stadt am Rothsee zehn der 60 Räte im Kreistag des Landkreises Roth.

Zwar kommen jeweils genau 30 Kreisräte aus dem Norden des Kreises (Altlandkreis Schwabach) und aus dem Süden (Altlandkreis Hilpoltstein). Allerdings leben im Norden etwa doppelt so viele Menschen als in den Gemeinden Allersberg, Hilpoltstein, Heideck, Röttenbach, Thalmässing und Greding. Dort wird bei Kreistagswahlen aber schon immer weniger nach Partei, sondern mehr nach Herkunft gewählt.

Dementsprechend kommen auch diesmal die meisten Kreisräte nicht aus der mit Abstand größten Kommune, aus Roth, sondern aus Hilpoltstein. Zehn Vertreter kann die 13000-Einwohner-Stadt ins 60-köpfige Gremium schicken. Auch Roth (9) und vor allem Greding mit seinen 7000 Einwohnern (9) sind gut dabei. Es folgen Thalmässing (6), Spalt (5), Wendelstein (4), Kammerstein (3) und Georgensgmünd (3). Büchenbach, Heideck, Abenberg und Schwanstetten stellen jeweils zwei Kreisräte, Allersberg, Rednitzhembach und Röttenbach gar nur einen.

Einzige Gemeinde ohne einen Vertreter im Kreistag ist wie schon in den Jahren 2008 bis 2014 das kleine Rohr.

Ganz passabel ist im übrigen die Frauenquote im neuen Kreistag: 18 von 60 — das sind exakt 30 Prozent. Einen noch besseren Wert „verhindern“ hier vor allem die Freien Wähler, die mit der 3. Rother Bürgermeisterin Elisabeth Bieber wie schon in den vergangenen sechs Jahren nur eine Frau in ihrer zwölfköpfigen Fraktion haben. Einzige Fraktion mit einem Frauen-Überschuss sind die Grünen. Zwei Männer, vier Frauen lautet hier das Ergebnis.

Der junge Rother CSU-Ortsvorsitzende Daniel Matulla trat bei der Kreistagswahl zwar auf Listenplatz 17 an, schaffte es aber nicht, zu den 22 gewählten CSU-Kreisräten zu gehören.

Der junge Rother CSU-Ortsvorsitzende Daniel Matulla trat bei der Kreistagswahl zwar auf Listenplatz 17 an, schaffte es aber nicht, zu den 22 gewählten CSU-Kreisräten zu gehören.

Kaum junge Leute

Problematischer als das zahlenmäßige Verhältnis von Frauen und Männern ist das Durchschnittsalter des Gremiums. Junge Leute muss man mit der Lupe suchen. In der 22-köpfigen CSU-Fraktion haben die drei „Küken“ Ralph Edelhäußer, Michael Kreichauf und Thomas Schmidt ihren 40. Geburtstag schon hinter sich. Vertreter der JU-Generation waren auf der Liste entweder nicht weit genug vorne platziert oder wurden, wie der Rother CSU-Ortsvorsitzende Daniel Matulla, vom Wähler nach hinten durchgereicht. Auch bei den Freien Wählern kamen die (wenigen) Nachwuchskräfte nicht zum Zug.

Bei der SPD schafften mit dem 25-jährigen Sven Ehrhardt sowie mit Triathletin Christine Waitz und dem Georgensgmünder Bürgermeister Ben Schwarz wenigstens drei junge beziehungsweise jüngere Leute den Sprung in den Kreistag.

www.landratsamt-roth.de

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