Kunst zum Waldmarkt: Alles eine Frage der Perspektive

17.11.2016, 08:28 Uhr
Kunst zum Waldmarkt: Alles eine Frage der Perspektive

© Foto: Beatrix Frank

„Kunst ist es, aus einer Lösung ein Rätsel zu machen. Sie liegt im Auge des Betrachters“, heißt es so schön. Das Betrachten der Kunstwerke aus unterschiedlichen Perspektiven war an diesem Abend allerdings erst nach geraumer Zeit möglich. Denn der Bürgersaal platzte aus allen Nähten, so viele Besucher waren gekommen.

Bürgermeister Walter Schnell eröffnete die von 20 Künstlern bestrittene Ausstellung und dankte den zahlreichen Sponsoren, ohne die die Ausstellung in dieser Größe und Qualität nicht machbar wäre. Auch Landrat Herbert Eckstein mischte sich unter die Besucher. Mit einem Blumenstrauß dankte Schnell Uschi Heubeck für 14 Jahre Organisation der Kunstausstellung und Helga Ohr aus dem Rathaus für ihre kontinuierliche Unterstützung.

„Die Kunstausstellung in Kammerstein zählt inzwischen zu den größten im Landkreis Roth und zieht Künstler und Gäste aus der ganzen Metropolregion an“, so Schnell und ergänzte: „Sie ist eine der am meisten besuchten Ausstellungen in der Region, nicht zuletzt durch den Waldmarkt“.

Sein besonderer Dank galt den Künstlern der „ersten Stunde“ Reinhard Bienert, Uschi Heubeck und Willi Probst, deren künstlerische Tätigkeit in der Gemeinde teilweise vor mehr als 30 Jahren begann. Ein bekanntes Werk ist zum Beispiel Bienerts Grafik der Burg Kammerstein um 1530, erstellt nach einem seinerzeit ermittelten Grundriss. In diesem Jahr brilliert Bienert, der 15 Jahre lang in Neppersreuth wohnte, mit einer Sammlung farbenprächtiger Bilder in Eiweißlasur-Technik. Auch andere Werke regen zum Nachdenken an. „Realusion Art“, eine Mischung aus Realität und Illusion, nennt Daniela Hellerforth aus Spalt ihre Bilder. Zu sehen ist das Bild eines Wolfs, der aus einem Spiegel springt, oder ein Kopf, der zur Hälfte aus Schrauben und Schlüsseln besteht.

In andere Welten zieht Ina Schilling aus Wendelstein die Betrachter ihrer Bilder. Das Ölgemälde „Capoeira“ zeigt zum Beispiel einen Sklaventanz aus Brasilien. Schilling hat viele Jahre lang in Brasilien gelebt. Zwischen Kunst und Emotion bewegt sich Karl Gabler aus Roth mit seiner Collage in Acryl, inspiriert durch Zeitungsberichte und Fotos zum Thema „Flüchtlinge“. Kunstbilder zu einem Thema, das den Kunstfreund zum Umdenken anregt.

„Free Jazz“, eines der Werke von Uschi Heubeck, spielt mit der Fantasie des Betrachters. Heubeck wurde in diesem Jahr auch zur Künstlerin des Landkreises nominiert und zeigt ihre Werke zur 37. Kunstausstellung des Landkreises Roth ab dem heutigen Donnerstag auf Burg Abenberg.

BEATRIX FRANK

Die Ausstellung im Bürgersaal ist noch am heutigen Donnerstag, 18 bis 20 Uhr, und am Samstag während des Waldmarktes, 9.30 bis 16 Uhr, zu sehen.

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