Landkreis Roth und Schwabach: Die Corona-Ampel springt auf Rot

27.10.2020, 14:56 Uhr
Landkreis Roth und Schwabach: Die Corona-Ampel springt auf Rot

© 7aktuell.de Daniel Jo¼ptner via www.imago-images.de, imago images/7aktuell

Am Vormittag hatte der Bayerische Rundfunk noch gemeldet, dass nur noch vier der 96 bayerischen Städte und Landkreise unter dem Corona-Signalwert von 35 Neuinfektionen binnen sieben Tagen, hochgerechnet auf 100 000 Einwohner, liegen: neben dem Landkreis Amberg-Sulzbach (34,9) und dem Landkreis Kelheim (32,5) der Landkreis Roth (27,6) und die Stadt Schwabach (19,5).

Diese Werte kommunizierte am Dienstag auch das Robert-Koch-Institut (RKI) auf seiner Homepage. Demnach war dieser so genannte Inzidenzwert, der sich zuletzt mehrere Tage lang zwischen den beiden Signalwerten von 35 beziehungsweise 50 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100 000 Einwohner bewegt hatte, in beiden heimischen Gebietskörperschaften sogar wieder gefallen.

Kurzzeitig Spitzenreiter

Die Spitzenposition konnte das hiesige Gesundheitsamt aber nicht lange halten. Mehr noch: Die Behörde meldete im Laufe des Dienstags so viele Fälle an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) weiter, dass die so genannte Corona-Ampel auf der Homepage des Bayerischen Ministeriums für Gesundheit und Pflege die gelbe Farbe gleich übersprang und am Nachmittag rot blinkte.

Konkret: Schwabach hat jetzt eine Sieben-Tage-Inzidenz von 56,12, der Landkreis Roth von 67,06. Die Gesamtzahl der positiven Tests seit Anfang März stieg in Schwabach binnen eines Tages um 15 von 168 auf 183, im Landkreis um 31 von 503 auf 534.

Maskenpflicht auf Königsplatz

Die rote Ampel hat für die Menschen im Alltag spürbare Folgen: Die Sperrstunde, das Alkoholverkaufsverbot an Tankstellen sowie das Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen gilt damit schon ab 22 Uhr (bisher 23 Uhr). Private Feiern und Kontakte werden auf maximal fünf Personen oder Mitgliedern aus zwei Haushalten beschränkt.

In Schwabach gibt es in besonders stark frequentierten Bereichen auch draußen eine Maskenpflicht: auf dem Bahnhofsvorplatz (bis vor zur Weißenburger Straße), im Bereich Ludwigstraße/Sablaiser Platz/Postplatz sowie im Bereich Martin-Luther-Straße/Königsstraße/Königsplatz.

Im Kreis Roth wird nach Rücksprache mit den zuständigen Polizeidienststellen dagegen im öffentlichen Raum auf eine Maskenpflicht verzichtet, weil die Plätze in aller Regel nicht so belebt sind. Es gilt halt das übliche Abstandsgebot von eineinhalb Metern.

Noch etwas könnte Schwabach und den Landkreis demnächst unterscheiden: In Schwabach gilt ab heute bis mindestens zu den Herbstferien auch für Grundschüler im Unterricht Maskenpflicht.

Ausnahmegenehmigung?

Der Landkreis Roth beziehungsweise Landrat Herbert Eckstein dagegen versucht über die Regierung von Mittelfranken beim Gesundheitsministerium eine Ausnahmegenehmigung zu erreichen.

Eckstein bezieht sich damit auf das Robert-Koch-Institut. Dieses hat festgestellt, dass Kinder von Corona seltener betroffen sind als Erwachsene und nicht Treiber der Pandemie sind.

Ob diese Ausnahmegenehmigung in den letzten Schultagen bis zu den Herbstferien eingeht und ob sie überhaupt jemals eingeht, ist allerdings unklar. Bis zu einer Entscheidung gilt auch für die Grundschüler zwischen Greding und Rohr, zwischen Allersberg und Spalt das gleiche wie in Schwabach: Maskenpflicht auch im Unterricht.

"Normalebtrieb" in der Kita

Noch etwas ganz wichtiges für Eltern kleiner Kinder: Die Kindergärten und Kinderkrippen bleiben vorerst ganz normal geöffnet (so es nicht einen positiven Fall oder einen begründeten Verdachtsfall gibt).

Es muss in jeder Einrichtung feste Gruppen geben und die Erzieher*innen müssen Maske/Visier tragen. Aktuell sind in Schwabach zwei solcher Einrichtungen wegen eines positiven Corona-Tests und wegen eines Verdachtsfalls geschlossen: die Krippe der Waldemar-Bergner-Kita und der Waldkindergarten Pusteblume bei Dietersdorf.