Marcel Schneider moderierte sein letztes „Rednitzhembach hilft“

30.9.2014, 09:05 Uhr
Marcel Schneider moderierte sein letztes „Rednitzhembach hilft“

© Kaiser-Biburger

Nicht allein deshalb, weil Publikumsliebling „Amanda“, das sprechende Nilpferd von Bauchredner Sebastian Reich, zur „Königin der Herzen in Franken“ erhoben wurde, sondern weil Organisator und Moderator Marcel Schneider ein abwechslungsreiches und niveauvolles Unterhaltungsprogramm für „Rednitzhembach hilft“ zusammengestellt hatte, das für eine tolle Atmosphäre im ausverkauften Gemeindesaal sorgte.

So erlebte man mit Leonie Neubert eine junge Sängerin, die trotz Sehbehinderung und linksseitiger Spastik das Publikum bei ihrem Auftritt mit einer kraftvollen und volumenreichen Sopranstimme sofort in den Bann zog. Für die Rednitzhembacher hatte die junge Sängerin, bekannt durch die Castingshow „Deutschland sucht das Supertalent“, drei Opern- und Operetten-Arien mitgebracht.

Marcel Schneider moderierte sein letztes „Rednitzhembach hilft“

© Kaiser-Biburger

Ein anderes Musikfeld wurde durch den Nürnberger Sänger und Liedermacher Michael Wolfschmidt abgedeckt. Er hatte sowohl Eigenkompositionen als Lieder von Reinhard Fendrich im Programm.

Mit den Gebrüdern Sing, auf die Marcel Schneider schon seit zwei Jahren gewartet hatte, erlebte man ein musikalisch hervorragendes A-Cappella-Ensemble, das mit seinen vier (der ansonsten fünf) hervorragenden Sängern und ihrer ungemein spritzigen und kommunikativen Bühnenpräsenz das Publikum schon allein mit ihrer Hiphop- und Reggae-Version von „Vanilla Ice, Ice Baby“ mitzureißen wusste. Konsequenter Weise kühlte Marcel Schneider die Jungs abschließend mit einem echten Vanille-Eis ab, ehe er den Höhepunkt des Abends ankündigte.

„Königin der Herzen“

Fünf Jahre lang klopfte Marcel Schneider bei ihm an, ehe er Sebastian Reich, der wohl berühmteste fränkische Bauchredner und Zauberer für diesen Benefiz-Abend gewinnen konnte. Reich präsentierte sich in Rednitzhembach als ein äußerst umgänglicher, bodenständiger und sympathischer Alleineinunterhalter. Mit seiner sprechenden Nilpferd-Dame Amanda sorgte er für ideenreiche, spritzig-witzige Unterhaltung. Marcel Schneider kürte Amanda mit einem Krönchen zur „Königin der Herzen in Franken“. Das machte selbst Amanda sprachlos.

Damit schloss sich der Künstlerreigen, der sich mit großen Einsatz ehrenamtlich engagierte, begleitet von einer perfekten Technik (für die Jörg Deffner, Christian Wirth und Daniel Bernet verantwortlich waren) sowie einer äußerst sorgfältigen Organisation in Händen von Christine Voh.

Von daher hatte es Marcel Schneider leicht, zusammen mit „seinen“ Künstlern den über 350 Besuchern einen unvergesslichen Abend zu bescheren und damit auch seine 39. Benefiz-Veranstaltung in der Region zu einem Erfolg zu führen.

Eine wichtige Basis für diese Benefiz-Gala legte die Gemeinde. Bürgermeister Jürgen Spahl erklärte, dass durch das ehrenamtliche Engagement und die Unterstützung durch die Sponsoren bisher 90 000 Euro an die Frühförderung der Lebenshilfe Schwabach-Roth und an die Grund- und Mittelschule in Rednitzhembach zusammengekommen seien. Damit sei es möglich, dass jede Schülerin und jeder Schüler in den Ganztagesklassen ein Instrument lernen kann, weil die Gemeinde das Instrument dazu finanziere.

100 Instrumente

Insgesamt bedeute dies, dass 100 Instrumente sowie der laufende Unterricht durch die Benefiz-Gala finanziert seien. Zusätzlich könne man auch Kindern, deren Eltern sich das günstige Mensa-Essen nicht leisten können, auch unbürokratisch ein Mittagessen gewähren.

Von diesem Engagement zeigte sich auch Schirmherr Dr. Ingo Friedrich, früherer Vizepräsident des Europäischen Parlaments, sehr angetan: „Reditzhembach schwächelt nicht, Rednitzhembach packt an.“

Nicht weniger wichtig war auch der große Kreis der Unterstützer dieser Benefiz-Gala. Stellvertretend dankte Marcel Schneider insbesondere der Sparkasse Mittelfranken Süd, die durch Vorstandsmitglied Daniela Heil vertreten war, sowie der Raiffeisenbank Roth-Schwabach, vertreten durch Vorstandsvorsitzenden Dr. Carsten Krauß. Beide Bankinstitute unterstützten an diesem Abend mit jeweils 500 Euro die Frühförderung der Lebenshilfe Schwabach-Roth sowie mit jeweils 200 Euro die technische Ausstattung des Abends.

Gerhard Engelhard, Vorsitzender der Lebenshilfe, und Werner Schemm, der Leiter der Frühförderung, berichteten, dass von den insgesamt 600 Menschen, die in der Lebenshilfe gefördert werden, allein 250 Kinder zum Bereich der Frühförderung, die ab der Geburt beginne, gehörten. Dies verlange eine Vielzahl an speziellen Förderspielgeräten, auch Musikinstrumenten, die die Mitarbeiter bei der Betreuung zu Hause auch einsetzen könnten. Gerade der Ankauf von pädagogisch wertvollen Spielgeräten wäre ohne die Unterstützung durch die Benefiz-Gala in diesem Umfang für die Lebenshilfe nicht möglich.

Umzug nach Roth

Einziger Wermutstropfen: Die neunte Benefizgala in Rednitzhembach soll zumindest vorerst die letzte gewesen sein. Nächstes Jahr will Marcel Schneider mit seinem Programm in die Rother Kulturfabrik umziehen.

 

Keine Kommentare