Mauern am Kranhaken

14.8.2012, 10:44 Uhr

Der Abbau der schweren Sandsteinmauern des Badhaus-Erdgeschosses hat begonnen. Die Zimmerer hatten die Wandsegmente mit Balken, Stahlschienen und Spannstangen verpackt und verzurrt, damit der Steinverband nicht auseinander fallen kann. Diese Pakete werden geborgen und nach Bad Windsheim transportiert. Das historische Wendelsteiner Badhaus soll dort im Fränkischen Freilandmuseum wieder auferstehen.

Die Wandstücke, die bislang für den Transport vorbereitet beziehungsweise schon weggeschafft worden sind, wiegen zwischen 6 und bis zu 25 Tonnen. Entsprechend gewaltig sind der Autokran und auch die Tieflader für den Transport.

Verpacken, hochheben, aufladen, wegfahren. Was so einfach klingt, nimmt Stunden in Anspruch, denn sorgfältiges Arbeiten ist vonnöten.

Als besonders schwierig erwies sich das Herausheben der inneren Wände, denn sie waren im Verband mit den Außenwänden gemauert. Diesen Verband galt es vorsichtig und dennoch mit viel Zugkraft im Kranseil beziehungsweise an der Traverse zu lösen. Ganz ohne Ruck ging das nicht ab, denn die Maurer hatten im Mittelalter gut gearbeitet. Ferner mussten die Wände von der untersten Steinreihe gelöst werden, denn der horizontale Schnitt reichte von beiden Seiten lediglich eine Handbreit ins Mauerwerk. In diesen Schnitt waren die Stahlschienen eingelassen, an denen Balken und Spannstangen für die vertikale Stabilität sorgten.

Der Autokran hob diese Wandpakete auf die Tieflader-Paletten. Diese lagern vorerst samt den Wänden in Bad Windsheim.

Sonntag im Fernsehen

Das Bergen der Wände begleitete auch ein Kamerateam des Bayerischen Fernsehens. Der Film über den Abbau ist am Sonntag, ab 18.05 Uhr, in der „Frankenschau“ zu sehen.
 

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