Mehr Platz und eine "Schwabach Card"

SCHWABACH - "Was aus dem Boden gestampft worden ist, ist eine tolle Leistung." Beispielhaft sei SPD-Fraktionsvorsitzender Werner Sittauer zitiert, der ebenso wie die Repräsentanten der weiteren Stadtratsfraktionen Stadtkämmerer Sascha Spahic stellvertretend für alle Beteiligten für das Maßnahmen-Paket lobten, das die Stadtverwaltung zur Milderung und Bewältigung der Corona-Krise erarbeitet hat und das in der jüngsten Stadtratssitzung per einstimmigem Votum endgültig zum Beschluss erhoben worden ist.

Spahic wies darauf hin, dass sowohl der Schwabacher Einzelhandel und die Gastronomie besonders betroffen seien. Um wirtschaftlichen Einschnitten wirkungsvoll zu begegnen, sei ein erstes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht worden.

Laut Spahic sei die Situation in Gastronomie und Handel durch die wochenlange Schließung in vielen Bereichen als prekär einzustufen.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen verfolgten laut Spahic insbesondere den Ansatz, auch die Kundenbindung von Einzelhandel und Gastronomen zu stärken, städtische Unterstützung erfolge dabei mittelbar.

Die Verwaltung schlage deshalb vor, Sondernutzungsgebühren für Freiflächen und Außenbereiche in diesem Jahr nicht einzufordern. Die heuer bereits erhobenen Gebühren sollen zurückgezahlt werden.

 

Mehr Fläche

 

Die Stadt Schwabach sei den Gastronomen und Händlern auch insoweit entgegen gekommen, dass diese auch weitere Freiflächen nutzen können, um die gebotenen Abstandsregeln einhalten zu können, sofern diese Bereich nicht zwingend freigehalten werden müssen, etwa weil sie als Feuerwehrzufahrt benötigt werden. Auch die FDP hatte dazu einen Antrag eingereicht.

An Händler und Gastronomen in der unmittelbaren Innenstadt und ein Stück darüber hinaus sollen Münzen verteilt werde, bei deren Einsatz zwei Stunden kostenloses Parken in den innerstädtischen Tiefgaragen möglich ist. An Kunden und Gäste können die Münzen dann ausgegeben werden. Auch Blanko-Fahrkarten für den innerstädtischen Busverkehr sollen mit ausgegeben werden.

 

Meinungsbild als Ziel

 

Zudem sollen die seit geraumer Zeit installierten "Kümmerer" für die Innenstadt noch im Juni bei möglichst allen Händlern, Gastronomen und Dienstleistern vorstellig werden, um ein repräsentatives Meinungsbild zu den tatsächlichen Auswirkungen der Corona-Krise zu bekommen.

Der Stadtkämmerer erwähnte auch weitere Vorhaben. So soll die bereits seit Wochen etablierte Internet-Seite "Schwabach bringt’s" weiter am Leben erhalten und angepasst werden, um der erwarteten "neuen Normalität" zu genügen. Spahic erwähnte, dass dem Projekt von Anfang an großer Erfolg beschieden gewesen sei; 200 Firmen seien dort eingetragen, von Ende März bis Mitte Mai habe die Internet-Seite fast 160 000 Aufrufe verzeichnet. Die laufenden Kosten für die Website seien von der Werbe- und Stadtgemeinschaft übernommen worden, für die Stadt entstehe also kein finanzieller Aufwand.

Spahic skizzierte auch die Möglichkeiten, die die in Planung befindliche "Schwabach Card" als Instrument zur Kundenbindung und für Marketingzwecke bieten wird. Die "Schwabach Card" stelle eine breiter einsetzbare und moderne Nachfolge der früheren "Gold Card" der Werbe- und Stadtgemeinschaft dar. So kann außer dem Sammeln eines Einkaufsbonus bei den teilnehmenden Betrieben die Karte auch zum vergünstigten Bezahlen bei städtischen Einrichtungen sowie beim Parken genutzt werden. Auch können Arbeitgeber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf die Karte Zuwendungen aufbuchen. Einlösbar seien alle Beträge und Boni ausschließlich vor Ort.

Unter Federführung der städtischen Wirtschaftsförderung soll unter dem Motto "Schwabacher ERleben" in Zusammenarbeit mit einem Schwabacher Influencer ein Instagram-Profil mit Leben erfüllt werden, um Handel und Gastronomie und deren Vielfalt individuell und intensiv zu bewerben.