Nach 30 Jahren reif fürs Parlament

SCHWABACH/ROTH - Obwohl sie bislang weder in dem einen noch in dem anderen Gremium vertreten ist, tritt die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) unverdrossen und nach eigener Aussage auch selbstbewusst im Herbst zur Landtags- und Bezirkstagswahl an. Personell wurden jetzt in der Region die Weichen gestellt.

Bei den Aufstellungsversammlungen wurde der Schwabacher Kreisvorsitzende Roland Wolkersdorfer als Landtagsdirektkandidat für den Stimmkreis Roth gewählt. Als Direktkandidatin für den Bezirkstag wird im Stimmkreis Roth Anne Riedl aus Röttenbach antreten.

Für den Stimmkreis Nürnberg-Süd, zu dem auch Schwabach gehört, wurde Eilin Hermann aus Nürnberg als Direktkandidatin für den Landtag nominiert, für den Bezirkstag geht der Schwabacher Hermann Schindler ins Rennen.

Ein klares Ja zur Familie und zur besseren Förderung der familiären Kinderbetreuung, der schnellere Ausbau der erneuerbaren Energien, die Verteidigung der Naturschönheiten Bayerns gegen unsinnige Großprojekte und der Einsatz für ein Verbot von Konzernspenden an Parteien. Mit diesen Kernthemen will die ÖDP den Einzug in den Landtag schaffen.

„Wir haben landesweit 325 kommunale Mandatsträger und außerparlamentarisch viele Erfolge durch Volksbegehren. Das wird zunehmend anerkannt. Immer mehr Menschen vertrauen den von Konzernen finanzierten Parlamentsparteien nicht mehr und sehen unseren positiven Beitrag zur bayerischen Landespolitik. Deshalb haben wir 2013 eine echte Chance, für den Landtag die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen“, so Wolkersdorfer bei der Nominierungsversammlung.

In Bayern gibt es nach Überzeugung der ÖDP „genügend wertkonservative Menschen, die nur noch mit Bauchschmerzen CSU gewählt haben und jetzt wechseln wollen, aber nicht zur marktradikalen FDP oder zu den programmlosen Freien Wählern“, so Wolkersdorfer. Im Gegensatz zu denen könne die ÖDP Erfolge vorweisen: „Das gekippte Büchergeld, den Nichtraucherschutz, fünf gestrichene Atomkraftstandorte im Freistaat, die Kehrtwende in der landwirtschaftlichen Gentechnik, die Abschaffung des Senats und die Verkleinerung von Regierung und Landtag. Ohne die ÖDP hätte es das nicht gegeben.“

Die Ökodemokraten sehen sich nach mehr als 30 Jahren außerparlamentarischer Aktivität mit diesen Themen längst reif für den Einzug in die Parlamente.