Nach Brand in Schwabach: So geht es den Anwohnern
13.11.2020, 14:01 UhrRund 90.000 Euro Schaden dürften beim Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Hördlertorstraße entstanden sein. Die Kriminalpolizei geht mittlerweile davon aus, dass ein Wohnungsmieter mit einer brennenden Zigarette eingeschlafen war und so das Feuer ausgelöst hat. Gegen den Mann, der von Einsatzkräften gerade noch rechtzeitig aus seiner brennenden Wohnung gerettet werden konnte, wurde nach Mitteilung der Polizei ein Verfahren wegen fahrlässiger Brandstiftung eingeleitet.
Nach Auskunft der Integrierten Leitstelle, die die Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst koordiniert, gab es bei dem Brand insgesamt sechs Verletzte. Eine Person wurde vor Ort ambulant versorgt, fünf Menschen wurden in die Krankenhäuser in Schwabach, Roth und Nürnberg eingeliefert. Fünf Personen erlitten eine Rauchgasvergiftung, eine Seniorin zog sich eine Unterkühlung zu; die Rettungskräfte mussten nicht nur das vom Brand betroffene Gebäude räumen, sondern vorsorglich ebenso die angrenzenden Häuser.
Die Stadtwerke stellten einen Bus zur Verfügung, in dem die Evakuierten fürs Erste betreut werden konnten.
In Hotel einquartiert
Die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses, in dem sich die Brandwohnung befindet, konnten einstweilen nicht mehr in ihre Räume zurückkehren. Wer nicht bei Angehörigen unterkommen konnte, wurde einstweilen in einem Hotel einquartiert.
Kurz nach 21 Uhr am Mittwochabend gingen mehrere Notrufe bei den Einsatzzentralen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst ein. Bereits wenige Minuten nach der Alarmierung waren erste Löschkräfte der Freiwilligen Feuerwehr vor Ort.
Als die Wehrleute in der Hördlertorstraße eintrafen, schlugen bereits Flammen aus einer Wohnung im zweiten Stock. Gerade noch rechtzeitig konnte der Mieter dieser Wohnung gerettet werden. Zug um Zug wurden dann auch die Bewohnerinnen und Bewohner der angrenzenden Häuser in Sicherheit gebracht und einstweilen von Sanitätern und Polizeibeamten betreut.
In die Hördlertorstraße alarmiert wurden auch noch die Feuerwehren aus den Schwabacher Stadtteilen Dietersdorf, Unterreichenbach, Limbach und Penzendorf. Dies war erforderlich, da zahlreiche Feuerwehrleute benötigt wurden, die als Atemschutzträger ausgebildet sind.
Statik begutachtet
Hinzugezogen wurde ebenso Baufachberater des Technischen Hilfswerks (THW) Hilpoltstein und Roth, die die Statik des Hauses in Augenschein nehmen sollten.
Die Feuerwehr setzte eine Drohne ein, mit deren Hilfe man mögliche Glutnester im Bereich des Dachstuhls ausfindig machen wollte. Diese Facheinheit der Feuerwehr rekrutiert sich unter anderem aus Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Kleinschwarzenlohe.
Zur Betreuung der evakuierten Personen alarmierte die Integrierte Leitstelle weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Johanniter und der BRK-Bereitschaft Schwabach.
Zum Transport der Verletzten in die Krankenhäuser waren die beiden in Schwabach stationierten Rettungswagen des Roten Kreuzes, der Rettungswagen aus Georgensgmünd sowie ein Fahrzeug der Malteser im Einsatz. Aus Neuendettelsau wurde ein Notarzt nach Schwabach beordert.
nn